Für die Erfassung und Analyse großer Mengen stationärer und instationärer Daten in Windkanal- und Flugversuchen verfügt das Institut über die AMIS III Anlage, ein System zur Datenerfassung und Versuchssteuerung mit 960 analogen und 162 digitalen Eingangskanälen. Das Besondere an der Anlage ist, dass die Kanäle in Gruppen von 64 bzw. 128 Kanälen als 9 Einzelsysteme oder gebündelt als Gesamtsystem mit 960 Kanälen oder mehreren Einzelsystemen mit jeweils Vielfachen von 64 oder 128 Kanälen genutzt werden können. Jeder Kanal wird dabei simultan mit einer Abtastfrequenz von bis zu 204,8kHz und 24bit Auflösung abgetastet. Alle Kanäle sind auch über die Grenzen der Einzelsysteme hinweg synchronisiert. Systeme können über GPS räumlich weit voneinander getrennt Messdaten vollsynchron aufzeichnen. Ein Subsystem mit 384 Kanälen ist für den Einsatz im DLR Forschungsflugzeug ATRA (A320) zugelassen und wird dort für die Messung von Außendrücken, Beschleunigungen und Mikrophonen im Flugversuch eingesetzt.
Neben der mit der Anlage direkt erfassten Signalen von Druck- und Beschleunigungssensoren, können weitere berührungslose optische Messverfahren wie Bewegungs- oder Deformationsmessungen, drucksensitive Farben (iPSP), temperaturabhängige Farben (TSP) oder Particle Image Velocimetry (PIV) zeitsynchronisiert mit der oben genannten Datenerfassung betrieben werden.
Seit 1997 werden die Messergebnisse von Projekten in einer Datenbank so aufbereitet, dass sie für alle Projektpartner zur Auswertung oder als Validierungsdaten zur Verfügung stehen. Dadurch ist die Voraussetzung geschaffen, dass über die konventionellen Methoden der Signalanalyse hinaus auch nichtlineare Zeitreihenanalysen vorgenommen werden können.
Auf der Basis einer umfassenden Analyse ist eine Interpretation der Experimente möglich, die zu neuen Erkenntnissen und verbesserten Modellierungsansätzen führt.