Der Berliner Ölkanal ermöglicht mit einer eigens entwickelten Kraftwaage genaue Messungen der Wandreibung ebener Oberflächen. Die Verwendung von Öl als strömendes Medium erlaubt die Vergrößerung der zu untersuchenden Strukturen um ca. das hundertfache im Vergleich zu Luft oder Wasser. Durch die Verwendung einer differentiell messenden Schubspannungswaage wird eine sehr hohe Messgenauigkeit erreicht. Der Kanal wird mit zwei Schiffspropellern angetrieben; es werden mittlere Geschwindigkeiten von 0,3 m/s bis 1,3 m/s erreicht. In der Messstrecke des Kanals wird eine voll ausgeprägte turbulente Kanalströmung erzeugt. Es werden Reynoldszahlen (gebildet mit der Kanalbreite von 0,25m, der mittleren Strömungsgeschwindigkeit und der kinematischen Viskosität ny = 11,5*10-6 m²/s von Re = 8.000 bis 33.000 erzeugt. Der Versuchstand bietet die Möglichkeit, Oberflächen mit technischen Rauhigkeiten auf ihre Widerstandseigenschaften hin zu untersuchen. Dies ist besonders im Hinblick auf eine mögliche Kostenreduzierung im Bereich der Schaufelfertigung für Strömungsmaschinen sowie in der Windkanalmesstechnik von Interesse, wo bei großen Strömungsgeschwindigkeiten hohe Anforderungen an die Oberflächenqualität gestellt werden.