Die Steigerung der Rechenleistung moderner Großrechnerarchitekturen erfolgt im Wesentlichen durch verstärkte Parallelisierung der numerischen Berechnungen. Neben der Steigerung der Anzahl der zur Verfügung stehenden Prozessoren wird dies vorrangig die wachsende Anzahl der Recheneinheiten einzelner Prozessoren (cores) sowie deren Fähigkeit zur gleichzeitigen Behandlung mehrerer Daten (SIMD) erreicht. Dabei ist jedoch eine ansteigende Heterogenität der Bandbreiten und Zugriffszeiten zwischen den Recheneinheiten untereinander und den ihnen angegliederten Speichern (Caches und RAM) zu beobachten. Die Berücksichtigung der sich ergebenden Engpässe ist hierbei für die Erstellung hochperformanter Software unerlässlich.
In Zusammenarbeit mit der MTU Aero Engines AG wird der Strömungslöser TRACE des DLR im Hinblick auf den Einsatz auf modernen Rechnerarchitekturen verbessert. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Reorganisation der benötigten Datenstrukturen im Arbeitsspeicher, um eine effiziente Berechnung auf allen Hardwareebenen zu ermöglichen. Sofern es sinnvoll ist wird auf bestehende optimierte Bibliotheken zur Steigerung der Berechnungseffizienz zurückgegriffen, andernfalls erfolgt eine Anpassung basierend auf modernen Standards (MPI, OpenMP, GASPI). Zusätzlich sollen unvermeidliche Leerlaufzeiten in der Kommunikation der parallelen Berechnungsprozesse zur Durchführung von kommunikationsunabhängigen Berechnungen genutzt werden.