Als Ersatz der veralteten und z.T. störanfälligen Elektronik und für die effiziente Nutzung neuer Entwicklungen beim Laser-2-Fokus Verfahren waren die Anpassung und Modernisierung der Messdatenerfassung erforderlich. Als Anforderungen standen hierbei insbesondere die Optimierung auf kurze Messzeiten sowie eine einfache und sichere Bedienerführung im Vordergrund. Notwendig war die Einbindung der verschiedenen, im Hause zum Einsatz kommenden Ausführungen des L2F-Verfahrens (2D, 3D, Einsatz in einfach und doppelt rotierenden Maschinen).
Für die Realisierung wurde ein Konzept gewählt, welches durch einen modularen Aufbau die verschiedenen Ausführungen unterstützt, wobei die Übernahme bewährter Komponenten auch aus Kostengründen gesichert war. Hier sind besonders die analogen Komponenten (Photoempfänger, Verstärker, Diskriminator) sowie der für die Messungen in doppelt rotierenden Systemen entwickelte neue Synchronzier (s.o.) zu nennen. Die Fortschritte in der Technik ermöglichten die Implementierung der neuen Datenerfassung auf gängigen PC-Systemen, wobei für die eigentliche Datenaufnahme eine dedizierte PC-Karte entwickelt wurde. Diese enthält neben einer L2F-spezifischen Datenerfassungs-Schnittstelle einen eigenen Prozessor (Transputer T450). Hierdurch kann der in stochastischen Einzelereignissen auftretende hohe Datenanfall des L2F-Gerätes unabhängig von der Leistungsfähigkeit und Belastung des Host-Computers sicher erfasst werden. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die heute verwendeten und vom Anwender verlangten graphischen Benutzeroberflächen mit entsprechenden Anforderungen an den Host-Computer sehr wichtig. Das Prinzipschaubild zeigt den Aufbau der Messdatenerfassung. Dargestellt ist die Version für 3-dimensionale Messungen in Ein- oder Doppelrotorsystemen. Grundsätzlich wird jetzt bei allen Messungen die vollständige 2-dimensionale Häufigkeitsverteilung der Flugzeitdaten abgespeichert und nicht - wie bei den bisherigen Verfahren - nur die Randverteilung. Hierdurch wird eine detailliertere Auswertung (z.B. auch Reynold’sche Schubspannungen und höhere Momente) sowie eine genauere Berücksichtigung von durch Rauschen verursachten Fehlmessungen ermöglicht.