Die Betrachtung des Gesamtsystems Triebwerk ist vor dem Hintergrund der ACARE-Ziele für 2020 ein besonders wichtiger Schritt. Diese setzen eine drastische Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Stickoxidemissionen sowie die Halbierung des empfundenen Lärms als Ziel.
Um diese Ziele zu erreichen, gewinnt der Entwurf neuartiger Triebwerkskonzepte immer mehr an Bedeutung, da das Potential konventioneller Konzepte begrenzt ist. Neue Triebwerkskonzepte bringen häufig vielschichtige und zunehmend gegensätzliche Anforderungen mit sich, die interdisziplinäre Lösungsansätze erfordern. Die Auswirkungen neuartiger Triebwerkskonfigurationen auf entscheidende Faktoren wie Performance, Gewicht, Lärm und Zuverlässigkeit können nur bei Betrachtung des Gesamttriebwerks bewertet werden.
Das DLR besitzt in seinen Instituten exzellente Kompetenz in den entsprechenden Fachgebieten. In diesen einzelnen Disziplinen werden von den Instituten Technologien neu- und weiterentwickelt. In multidisziplinären Projekten findet dann eine Zusammenführung der Kompetenzen und damit ein Wissenstransfer statt. Bisher geschah der Austausch von Information und Daten jedoch meist nur auf ad hoc Basis je nach von vornherein erwartetem Bedarf.
Zur Generierung der Bewertungsfähigkeit von Triebwerkskonzepten innerhalb des DLR soll im Projekt EVITA unter Zuhilfenahme der im DLR vorhandenen Kompetenzen eine multidisziplinäre Vorentwurfsumgebung geschaffen werden. Über diese Umgebung können dann automatisierte Prozessketten disziplinübergreifend erstellt werden, um aussagefähige Gesamtbewertungen von neuartigen Triebwerkskonzepten möglich zu machen.