Raumfahrt | 29. Mai 2015 | von Tom Uhlig

Schauen sie noch Videos - oder "streamen" sie schon?

Quelle: NASA
NASA-Astronaut Scott Kelly an Bord der Internationalen Raumstation ISS.

Machen wir doch mal einen Test zusammen, ob Sie ein "Innovator" sind (in unserer Uni-Arbeitsgruppe damals ein schwer umkämpfter Titel: Wer hatte die neuesten technischen Gimmicks...): Haben Sie eigentlich noch einen Videorecorder? Einen mit richtigen Bändern? Kassetten? Oder sagt Ihnen das gar nichts mehr? Bandsalat, rotierende Schreib-Leseköpfe und die Schreibschutzlasche sind Ihnen böhmische Dörfer? Naja, das qualifiziert Sie heutzutage wohl noch nicht wirklich zum "Innovator", aber Sie sind diesem wohl schon ein Stück näher als ein "VHS-Freak". weiterlesen

Luftfahrt | 29. Mai 2015

Im Jet: Erkundung starker Winde bei Island

Betanken der Falcon vor dem Start
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Betanken der Falcon vor dem Start, im Hintergrund steht die DC-8 der NASA (3. von vorne).

Manchmal braucht man einfach Glück, vor allem beim Wetter reichen nicht nur die Vorhersagen, sondern oft ist das kleine Quäntchen zusätzlich nötig, damit es wirklich klappt. Eines der Ziele der aktuellen Forschungskampagne auf Island ist es, neben der Erprobung neuer Lidar-Technik die starken Veränderungen der Windgeschwindigkeiten in sogenannten Jetstreams (schnell strömende, stark mäandrierende Luftmassen) zu beobachten.

Wenn man von Island aus startet, liegt die ideale Zielregion für ein solches Vorhaben in der Nähe dieser starken Strömungen über dem Nordatlantik innerhalb der Reichweite des Flugzeugs. Die Bedingungen am Freitag, den 15. Mai 2015, waren für uns wie geschaffen, um diesem Ziel einen entscheidenden Schritt näher zu kommen und mit der DC-8, einem Forschungsflugzeug der NASA, sowie unserer Falcon zur Erkundung starker Jetstreams aufzubrechen. weiterlesen

Raumfahrt | 27. Mai 2015 | von Philip Kausche

79. Start einer Ariane für heute geplant

Nutzlastverkleidung der Ariane 5
Ariane 5 - Trägerrakete für zwei TV-Satelliten
Quelle: ESA/CNES/Arianespace
Die Bilder zeigen den Satelliten der Firma SKY Mexiko in der unteren Ladeposition (rechts), die Nutzlastverkleidung der Ariane (links) sowie ihr "Überstülpen" mit dem sich bereits darin befindlichen Satelliten von DirecTV über den unteren Satelliten (Mitte).

UPDATE 28.05.2015 - Der Start gestern ist ohne Zwischenfall verlaufen und ist damit der 65. erfolgreiche Ariane-Start in Folge. Wer ihn nicht im Livestream verfolgt hat, kann das jetzt auf YouTube nachholen. Neben den beeindruckenden Bildern des Starts gibt es einen englischen Kommentar. Weitere Informationen finden Sie auch auf arianespace.com.

Am heutigen Abend startet ein europäischer Schwerlastträger Ariane 5 vom Typ ECA zum zweiten Mal in diesem Jahr vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou ins All, um zwei Satelliten in einem geostationären Transferorbit (GTO) abzusetzen. Bis zum Abtrennen beider Satelliten vom Trägersystem ist eine Missionszeit von 37 Minuten und 59 Sekunden geplant.

Das Startfenster der Mission VA223 öffnet sich heute Abend um 23:16 deutscher Zeit und bleibt bis 0:40 bestehen. Der Start kann live unter arianespace.tv verfolgt werden. weiterlesen

Sonstiges | 23. Mai 2015 | von Jan Wörner

Traurige Zeiten...

Während ich auf meiner Abschiedstour an den DLR-Standorten unterwegs war und die Herzlichkeit sehr persönlich zu spüren bekam, musste ich gleich zwei sehr traurige Nachrichten zur Kenntnis nehmen: Der Vorsitzende des ESA-Rates, Herr Harald Posch und ein Mitarbeiter des DLR, Herr Daniel Oberländer, haben uns für immer verlassen. Beide Ereignisse haben mich sehr betroffen gemacht und mir zugleich gezeigt, was wirklich wichtig ist in dieser Welt. weiterlesen

Raumfahrt | 22. Mai 2015 | von Andrea Haag

Video: Fotografieren auf der Raumstation - damals und heute

Blick ins All: Alexander Gerst in der ISS-Aussichtsplattform Cupola
Blick ins All: Alexander Gerst in der ISS-Aussichtsplattform Cupola
Quelle: NASA
Blick ins All: Alexander Gerst in der ISS-Aussichtsplattform Cupola

Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst startete am 28. Mai 2014 zu seiner Mission "Blue Dot - Shaping the Future", er lebte sechs Monate auf der Internationalen Raumstation ISS und umrundete dabei 16 Mal am Tag unseren Planeten.

Alexander Gerst, Geophysiker und Vulkanologe, machte während seiner Mission beeindruckende Fotografien und schickte zahlreiche Videobotschaften, die uns die Schönheit und Verletzlichkeit unseres Planeten in beeindruckender Weise zeigen. Über Facebook, Twitter und Flickr teilte er seine Eindrücke mit uns. Sein ESA-Kollege Reinhold Ewald half ihm vom Boden aus, die vielen offenen Fragen, die dabei in den sozialen Netzwerken entstanden, in der Video-Reihe "Fragen an einen Astronauten" zu beantworten. Am 10. November 2014 landete Alexander Gest schließlich in der kasachischen Steppe an Bord einer russischen Sojus-Kapsel wieder auf der Erde.

Auch Reinhold Ewald hatte in den 90er-Jahren die Chance, während seiner deutsch-russischen Mission an Bord der Raumstation MIR zu leben und zu arbeiten und erstellte beim "Ritt" in der Sojus-Kapsel sogar ein Selfie mit der Videokamera. Im DLR-Film "Fotografieren auf der Raumstation - damals und heute" erzählt uns der ESA-Astronaut im Europäischen Astronautenzentrum (EAC), wie sich das Fotografieren auf der Raumstation seit seinem Aufenthalt auf der MIR im Jahr 1997 bis heute verändert hat. Kosmische Strahlung, fliegende Objekte und die begrenzte Anzahl von 20 Filmrollen waren unter anderem die Herausforderungen an ihn und seine Besatzungsmitglieder.

Im Kurzfilm zeigt uns Reinhold Ewald, der für die Mission in den 90er-Jahren im russischen Sternenstädtchen zum Kosmonauten ausgebildet wurde, was man 1997 bei der analogen Fotografie beachten musste, präsentiert sein historisches Foto- und Filmmaterial, und beschert dem Betrachter dabei sicherlich das ein oder andere Lächeln. Viel Spaß beim Ansehen!

DLR-Sonderseite: Mission "Blue Dot - Shaping the future"

Luftfahrt | 21. Mai 2015

Grönland-Kampagne "ARCTIC15" - unterwegs im ewigen Eis

Forschungskampagne in Grönland
Quelle: Silvan Leinss
Die schöne Seite eines Außeneinsatzes: Minus 22 Grad Celsius können sich bei Windstille an einem sonnigen Tag sehr warm und gemütlich anfühlen. Perfekte Arbeitsbedingungen!

Grönlands Eisschild ist zum Teil mehr als drei Kilometer dick und wichtig für die weltweite Klimaforschung. Im Rahmen der Forschungskampagne ARCTIC15, vom DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme Radarsysteme in Kooperation mit der Danish Defence Acquisition and Logistics Organization (DALO) initiiert und gemeinsam mit der ETH Zürich und mit Unterstützung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) durchgeführt, werden deshalb hier neue Abbildungsverfahren mit dem Radarsystem F-SAR getestet.

Diese sollen es zukünftig ermöglichen, die dreidimensionale Beschaffenheit von Schnee und Eis bis in eine Tiefe von 50 Metern aus der Luft zu vermessen. Dadurch soll sich auf lange Sicht der Einfluss des Klimawandels auf die interne Schichtung von Schnee, Firn und Eis bestimmen lassen. Interessant ist das beispielsweise, um zu untersuchen, wie viel Wasser des an der Oberfläche tauenden Schnees beim Einsickern wieder gefriert und somit nicht zum Meeresspiegelanstieg beiträgt. weiterlesen