Artikel zu "TanDEM-X"

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Raumfahrt | 22. März 2021 | von Manfred Gottwald

Mit den Prinzipien der Malerei – Satellitenbilder in Echtfarben mit 3D-Effekt

Die physische Karte des Nördlinger Ries, abgeleitet aus einem farbkodierten, schräg beleuchteten digitalen Höhenmodell von TanDEM-X
Quelle: © DLR
Die physische Karte des Nördlinger Ries, abgeleitet aus einem farbkodierten, schräg beleuchteten digitalen Höhenmodell von TanDEM-X

Wie lässt sich der Eindruck von Dreidimensionalität auf einem zweidimensionalen Medium erzeugen? In der Kunst stellte sich diese Frage bereits vor Jahrhunderten. Bestimmte Maltechniken haben sich seitdem entwickelt, um Licht- und Schatteneffekte zu simulieren, sodass für den Betrachtenden ein 3D-Effekt entsteht. Solche Effekte werden auch "Trompe-l’œil" genannt – sie "täuschen das Auge".

Erdbeobachtungssatelliten mit Multispektralsensoren liefern Darstellungen in natürlichen Farben wenn man ihren Rot-, Grün- und Blau-Kanal (RGB) kombiniert. Sie wirken aber meist etwas "flach". Für attraktive plastische Darstellungen muss ihnen erst "dreidimensionales Leben eingehaucht werden". Dies gelingt, wenn wir uns in der Wissenschaft an bewährten Methoden aus der Kunst orientieren. Dazu benötigt man aber die Höheninformation. weiterlesen

Raumfahrt | 09. September 2020 | von Mattia Marconcini

Unser globaler Fußabdruck – wo leben die Menschen weltweit?

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
WSF2015 – Teilgebiet einschließlich Indien und großer Teile Ost- und Südostasiens.

Nach drei Jahren akribischer Datenverarbeitung und umfassender Qualitätskontrolle ist es soweit – der World Settlement Footprint 2015 ist jetzt verfügbar. Die neue Weltkarte zeigt mit einer Auflösung von 10 Metern unsere Siedlungsstrukturen auf der Erde im Jahr 2015. weiterlesen

Raumfahrt | 25. Oktober 2019 | von Bernadette Jung

TerraSAR-X/TanDEM-X Science Meeting 2019: Überwachung sehr langsamer Erdrutsche aus dem All

Bildquellen:

Bild links: ALOS-2 data (JAXA); Bild Mitte: modified Copernicus Sentinel data; Bild rechts: Terra-SAR-X data (DLR); Prozessierung jeweils: Gamma Remote Sensing und SUPSI

Loderio-Erdrutsch (Schweiz): Die farbigen Punkte machen die Deformation des Geländes im Jahresverlauf sichtbar. Drei Radarsatelliten und Ergebnisse im Vergleich: ALOS-2 PALSAR-2-Daten von 2014 bis 2018 (links), Sentinel-1-Daten von 2014 bis 2018 (Mitte) und TerraSAR-X-Daten von 2014 bis 2017 (rechts). Verarbeitet wurden die Daten mit einem speziellen Verfahren, der multi-temporalen SAR-Interferometrie.

Der globale Wandel ist kein Geheimnis – auch nicht das alljährliche TerraSAR-X und TanDEM-X Science Meeting im DLR Oberpfaffenhofen. Hochrangige Experten aus aller Welt präsentierten vom 21. bis 24. Oktober 2019 den neuesten Stand der Forschung und weisen die Richtung für kommende Technologien in der satellitengestützten Fernerkundung. Datenquelle und gemeinsamer Ausgangspunkt sind die beiden Radarsatellitenmissionen TerraSAR-X und TanDEM-X. weiterlesen

Raumfahrt | 12. Dezember 2018 | von Manfred Gottwald

TanDEM-X-Bild des Hiawatha-Gletschers

Quelle: DLR
TanDEM-X Radaramplitudenbild der Region um Hiawatha. Die Strukturen im Eis kennzeichnen dessen Oberflächenstruktur und Dynamik.

Grönlands Küsten sind durchzogen von zahlreichen Gletschern, die sich, gespeist vom Grönländischen Eisschild, Richtung Meer bewegen. Im Nordwesten findet sich bei 78,8 Grad nördlicher Breite und 67 Grad westlicher Länge der Hiawatha-Gletscher. Er entspringt in einem halbrunden Gebiet am Rande des Inlandeises und bildet eine schmale Gletscherzunge, die sich auf einer Länge von zehn Kilometern in das eisfreie Gebiet von Inglefield Land erstreckt. Hiawathas nördlicher Nachbar, der Humboldt-Gletscher, ist weitaus bekannter; dieser ergießt sich auf einer Breite von mehr als 100 Kilometern in die polaren Gewässer der Nares-Strasse. Das TanDEM-X-Bild zeigt die Region um den Hiawatha-Gletscher.

Jüngst erlangte Hiawatha jedoch weltweite Aufmerksamkeit. Im Rahmen von NASAs IceBridge- Kampagne zur Untersuchung der Veränderung der polaren Eiskappen war vor Jahren mit Hilfe von Radarmessungen eine kreisförmige Depression im Boden unterhalb des Eises am Ursprung des Hiawatha-Gletschers festgestellt worden. Nachfolgende Vermessung eines internationalen Forscherteams mit einem leistungsfähigeren flugzeuggetragenen Radar an Bord der Polar 6 des Alfred-Wegener-Instituts lieferte ein genaues Abbild dieser schüsselförmigen Vertiefung. Mit einem Durchmesser von 31 Kilometern und einer Tiefe von etwas mehr als 300 Metern ähnelte sie Einschlagskratern, wie man sie von der Erde oder den festen Oberflächen anderer Himmelskörper kennt. weiterlesen

Raumfahrt | 10. Oktober 2017 | von Kathrin Höppner

Larsen C: Antarktischer Riese in Bewegung

Quelle: Copernicus data (2017) / ESA
Verschiebung des Eisbergs am Larsen-C-Schelfeis zwischen Juli und Oktober 2017

Es war eine Weile ruhig um den Larsen-C-Eisberg mit der Nummer A68. Nachdem sein Abbruch im Juli 2017 für ein starkes Medienecho sorgte, wird nun erneut über ihn berichtet. Was ist geschehen? Er hat sich bewegt. Ist minimal geschrumpft. An sich nichts Außergewöhnliches - und doch ist es einen weiteren Blogbeitrag wert.

Betrachtet man eine Sequenz von Satellitenaufnahmen über die letzten zwei Monate, so ist es beeindruckend, was dort passiert. Immerhin ist der Eisberg mit 5800 Quadratkilometern siebenmal größer als Berlin. Trotz seiner Größe ist er ständig in Bewegung. Immer wieder ist der Eisberg mit dem Eisschelf kollidiert, wobei kleinere Eisstücke abgebrochen sind. weiterlesen

Raumfahrt | 19. Oktober 2016 | von Bernadette Jung

Wie Forscher die neuesten Erdbeobachtungsdaten nutzen - Teil 2

Quelle: DLR/NASA GSFC/Lee
Höhenmodell des Mangrovenwaldgebiets Sundarbans

Im zweiten Teil der Serie zum TerraSAR-X und TanDEM-X Science Meeting in Oberpfaffenhofen stellen wir weitere Anwendungsgebiete für Satellitendaten vor. Diesmal geht es zum Beispiel um die Bestimmung von Biomasse mit Hilfe der "Erdbeobachter aus dem All". Noch bis Donnerstag, 20. Oktober 2016 nutzen internationale Wissenschaftler den Kongress, um ihre Forschungsergebnisse zur satellitengestützten Erdbeobachtung zu zeigen und sich auszutauschen.

Hoch über dem Sumpf

Nass, warm und salzig - so mögen es Mangroven. Nur im Meerwasser oder Brackwasser von Flüssen fühlen sich die tropischen Bäume wohl. Gemeinsam mit anderen wasserliebenden Pflanzen und Sträuchern können sie sich zu ganzen Wäldern beziehungsweise Sümpfen ausbreiten. An den Küstenregionen bieten sie den Menschen Schutz vor Landverlust durch Küstenerosionen und puffern Sturmflutwellen und Tsunamis ab. Weltweit kommen Mangrovenwälder auf rund 150.000 Quadratkilometer Gesamtfläche. Das bedeutet auch enorme Mengen an Biomasse - Pflanzenteile, die als natürliche Kohlenstoffspeicher das Klima beeinflussen. Doch wieviel Biomasse steckt genau in diesen Wäldern? Und wie steht es um den Zustand dieser unwegsamen Gebiete? weiterlesen

Raumfahrt | 18. Oktober 2016 | von Bernadette Jung

Wie Forscher die neuesten Erdbeobachtungsdaten nutzen - Teil 1

KIOST inertial DEM
Quelle: DLR/KIOST/NASA GSFC
Höhenmodell eines Küstengebiets

Wissenschaftler aus der ganzen Welt sind in Oberpfaffenhofen zum TerraSAR-X und TanDEM-X Science Meeting zusammengekommen. Vier Tage lang, vom 17. bis 20. Oktober 2016 haben sie Gelegenheit, ihre Ergebnisse aus den Daten der zwei Erdbeobachtungsatellitenmissionen zu zeigen und sich auszutauschen. Rund 200 Präsentationen geben einen Überblick über den neuesten Forschungsstand in der satellitengestützten Erdbeobachtung. Die Radardaten kommen in den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Bereichen zum Einsatz, von der Klimaforschung über die Geowissenschaften bis hin zur Forstwirtschaft, Infrastrukturplanung und Methodik der Fernerkundung.

Begleitend zum Science Meeting stellt der SpaceBlog einige Arbeiten vor. Die kurzen Beispiele skizzieren, auf welche Weise die Daten der deutschen Radarmissionen Forscher weltweit unterstützen. weiterlesen

Raumfahrt | 27. April 2015 | von Jan Wörner

Erdbeben in Nepal

Südlicher Teil von Kathmandu_klein
Quelle: DLR (CC-By 3.0)
Das Bild zeigt den südlichen Teil des historischen Kathmandu. Die Aufnahme ist am 26. Januar 2014 im Rahmen des Projekts "Mountain Wave" entstanden und dient nun als Referenzkarte für Hilfskräfte vor Ort.

Am 25. April ereignete sich in Nepal ein schweres Erdbeben mit einer Magnitude von fast 8 auf der Richterskala. Schon jetzt ist klar, dass mehrere tausend Opfer zu beklagen sind. Wieder ist eine Katastrophe in die weltweite Aufmerksamkeit gerückt. Nach den Flüchtlingsdramen der letzten Wochen, verursacht durch Menschen, ist es diesmal die Natur, die zu den vielen Opfern führt. Was hat das alles mit dem DLR zu tun? Mit verschiedenen Maßnahmen können wir versuchen, die Folgen von Katastrophen zu mindern. weiterlesen

Raumfahrt | 24. September 2014

Erfolgreiche Formationsänderung der Satelliten

Den Missionen TerraSAR-X und TanDEM-X standen wieder Tage der Veränderung ins Haus - und zwar die Änderung der Flugformation des Raumsegments. Der Grund dafür war der Übergang in eine neue Phase der Mission nachdem die Aufnahmen für das globale Höhenmodell Mitte September abgeschlossen wurden. Bis Ende 2015 werden mit der TanDEM-X-Mission neuartige Radartechniken und innovative Anwendungen erprobt.

Die veränderbare Fluggeometrie der beiden Satelliten bietet ein großes Spektrum an Möglichkeiten. Anstatt in einer Formation mit einem, aufgrund des Relativorbits, sehr geringen Mindestabstandes von 120 Metern zwischen TerraSAR-X und TanDEM-X, sollten die beiden nunmehr im Abstand von 76 Kilometern hintereinander fliegen - im sogenannten Pursuit Monostatic Mode. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Satelliten auf ihrer Bahn entspricht das einem zeitlichen Versatz von circa zehn Sekunden. Um TanDEM-X zu ermöglichen, die identische Szene auf der Erdoberfläche zu beobachten wie es der vor ihm befindliche TerraSAR-X getan hatte, muss die innerhalb der zehn Sekunden auftretende Drehung der Erdoberfläche kompensiert werden. Das wird durch eine seitliche Verschiebung der TanDEM-X-Bahn (Drehung des aufsteigenden Knotens) um etwa fünf Kilometer erreicht. Die Orbits beider Satelliten sind daher in der Form und Größe nahezu identisch (der TanDEM-X-Satellit fliegt weiterhin eine Helix), nicht jedoch hinsichtlich ihrer jeweiligen Lage im Raum. Insgesamt wurden von TanDEM-X 15 Bahnmanöver ausgeführt, um die neue Formation mit TerraSAR-X einzustellen. weiterlesen