Raumfahrt | 03. September 2010 | von Jan Wörner

Bundesminister, Ministerpräsident und Landesminister beim DLR

Am 2. September 2010 besuchten gleich mehrere Minister das DLR. Das ist zunächst natürlich sehr erfreulich, erfordert aber gleichzeitig auch ein gerütteltes Maß an Organisation, um die Gäste gebührend empfangen zu können. Dieser Punkt wurde dadurch erschwert, dass die Besuche an sehr weit voneinander entfernten Standorten - nämlich Oberpfaffenhofen und Neustrelitz - stattfanden.

Es begann morgens in Oberpfaffenhofen mit einem Kurzbesuch des bayrischen Wirtschaftsministers Zeil, der sich über die allgemeine Situation und spezielle strukturelle Angelegenheiten informieren wollte, um das DLR gezielt unterstützen zu können. Es schloss sich zeitlich nahezu nahtlos der erste Besuch des bayrischen Ministerpräsidenten Seehofer an, der in einem sehr kompakten Besuchsprogramm, nach einem Überblick über das gesamte DLR, insbesondere die Themen Robotik, Galileo und Erdbeobachtung vorgestellt bekam. Den Abschluss seines Besuchs bildete die Einweihung des EOC-Service-Labs, in dem mehrere Dienstleistungen des DLR, z.B. das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI), zusammengefasst sind. Herr Seehofer zeigte sich beeindruckt und versprach in einer sehr persönlichen Ansprache, dass der Freistaat Bayern auch in Zukunft das DLR mit Rat und Tat unterstützen werde.

Für mich hieß es dann so schnell wie möglich zum Flughafen zu fahren, um mit dem Flugzeug nach Berlin zu fliegen. Von dort ging es mit dem Wagen nach Neustrelitz, wo der Bundesinnenminister de Maizière, der Wissenschaftsminister Tesch, der Wirtschaftsminister Seidel und der Staatssekretär Michalik bereits durch die DLR-Vorstände Hamacher, Reiter und Wagner empfangen worden waren. Auch hier wurden den Gästen neben Informationen über das gesamte DLR einzelne Themen vorgestellt. Dabei ging es im wesentlichen um verschiedene Aspekte der Sicherheitsforschung. Der Bundesinnenminister und der Wissenschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern begrüßten dann noch in Ansprachen die gesamte Belegschaft des Standorts anlässlich des jährlich stattfindenden Sommerfestes. Wie am Morgen in Oberpfaffenhofen wurden auch hier sehr lobende Worte für die Kompetenz und das Engagement des DLR gefunden, dabei wurde die Entwicklung des Standortes besonders hervorgehoben.

Die Besuche der Politik beim DLR waren alle keine Pflichtbesuche, vielmehr war das Interesse an der Arbeit und der Entwicklung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt unmittelbar spürbar. Für mich als Vorstandsvorsitzenden ist es besonders erfreulich, wenn das DLR und seine Arbeit aus Ministerebene wertgeschätzt und weitere Unterstützung ausdrücklich zugesagt wird. Das macht nicht selbstzufrieden und spornt für zukünftige Aktivitäten an.

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Über den Autor

Im Jan-Wörner-Blog bloggte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich "Jan" Wörner, selbst. Seit dem 1. Juli 2015 ist er Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA. zur Autorenseite