Raumfahrt | 26. Januar 2015 | von Jan Wörner

Eine Woche mit vielen Erlebnissen

bundesweiten Gewinnern von „Jugend forscht“ im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die bundesweiten Gewinnern von "Jugend forscht" im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen

Was zunächst nach einer ganz "normalen" Woche aussah (die Tage vom 19. bis 25. Januar), entpuppte sich als eine Zeitspanne, bei der die "Spanne" eher "Spannung" bedeutete... Neben den regelmäßigen Treffen gab es einige Tagesordnungspunkte auf dem Programm, die sich allesamt als spannend und wichtig herausstellten. Den Abschluss dieser Arbeitswoche bildete dann noch eine tolle Überraschung.##markend##

Es begann am Montag - mit den regelmäßigen, wöchentlichen Treffs des unmittelbaren Bereichs des Vorstandsvorsitzenden und des Vorstands. Am Nachmittag folgten spannende Diskussionen mit den bundesweiten Gewinnern von "Jugend forscht" im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen. Die jungen Leute stellten sehr interessante Fragen allgemeiner und persönlicher Art, wollten etwas über die Perspektiven des DLR, dessen Forschung und den Möglichkeiten der individuellen Entwicklung wissen. Es ist für mich immer wieder belebend, sich solchen Fragen direkt stellen zu dürfen.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Spannende Diskussionen ergaben sich mit den bundesweiten Gewinnern von "Jugend forscht"

Fragen ganz anderer Art standen auf der Tagesordnung am Dienstagmorgen: Das Audit zur Qualitätssicherung im Vorstandsbereich beschränkte sich nicht auf die "Abarbeitung" eines fixen Katalogs, sondern wurde zu einer Diskussion über Möglichkeiten und Notwendigkeiten zur Gewährleistung stabiler Prozesse.

Nach der Erledigung einiger interner Vorgänge und einem Interview zum Thema "Kommerzialisierung der Raumfahrt" hatte ich dann die Aufgabe, in einer Jury die diesjährigen Gewinner des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft festzulegen. Dabei kann man durch die verschiedenen Darlegungen nicht nur die Beurteilung sicher durchführen, sondern zugleich viel lernen.

Am Mittwoch stand zunächst der Empfang verschiedener Besuchergruppen in Köln auf der Tagesordnung. Am späten Nachmittag ging es per Flugzeug nach Berlin, um im Reichstagsgebäude eine Veranstaltung innerhalb des German Trainee Programme mitzugestalten.

Der Donnerstag begann mit der Jahrespressekonferenz des DLR, es folgte der sogenannte Neujahrstreff, das heißt dem Dialog des Vorstands mit der zweiten Führungsebene. Dabei ging es um Fragen der Fachstrategien, der Qualitätssicherung und des Nachweises der Leistungsfähigkeit des DLR durch zuverlässige und aussagekräftige Indikatoren. Abends hatten wir dann zu unserem Neujahrsempfang eingeladen und konnten mit vielen Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft über verschiedene Fragen diskutieren. Staatssekretär Beckmeyer hielt eine Ansprache, in der er die verschiedenen Forschungsbereiche des DLR und deren Relevanz beleuchtete. Prof. Manfred Aigner, Direktor des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik, schloss sich mit einem Vortrag über zukünftige, flüssige Treibstoffe an. Naturgemäß war auch mein Wechsel zur ESA an diesem Abend das Thema in vielen Gesprächen. Ab 22 Uhr diskutierten wir dann im kleinen Kreis die Umsetzung der Ergebnisse der ESA-Ministerkonferenz in Deutschland.

Mein Wechsel war auch der auslösende Faktor für eine Sitzung am nächsten Morgen: Im Wirtschaftsministerium wurde unter der Leitung von Staatssekretär Machnig das Verfahren zur Wiederbesetzung des DLR-Vorstandsvorsitzenden festgelegt und über Fragen des gesamten Vorstands diskutiert. Ich selbst hatte schon im Vorfeld mitgeteilt und mit dem Ministerium abgesprochen, dass ich mich selbstverständlich aus Personalfragen in diesem Zusammenhang heraushalten würde. Ärgerlich war eine Diskussion am selben Tag, bei der es um die Frage der "Behandlung" einer wissenschaftlichen Studie vor Veröffentlichung ging. Nur durch massiven Einsatz konnte bewirkt werden, dass jedweder Einfluss auf die zentralen Aussagen unterbleiben muss.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Schöner Wochenabschluss: Preisverleihung im Palmengarten

Den erfreulichen Abschluss des Tages bildete dann die Preisverleihung im Frankfurter Palmengarten zum internationalen deutschen PR-Preis: Das DLR erhielt diesen Preis in der Kategorie "Integrierte Kommunikationsstrategie"! Die Auszeichnung wurde für die DLR-Kommunikation zur Blue-Dot Mission von Alexander Gerst verliehen.

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Über den Autor

Im Jan-Wörner-Blog bloggte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich "Jan" Wörner, selbst. Seit dem 1. Juli 2015 ist er Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA. zur Autorenseite