Raumfahrt | 09. April 2014

Mission HI-SEAS: Leben wie auf dem Mars

Für vier Monate hat sich Lucie Poulet von der Außenwelt verabschiedet: Die Wissenschaftlerin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nimmt als Crewmitglied an einer Marssimulation der University of Hawaii at Manoa teil. Bei der zweiten Mission des Hawaii Space Exploration Analog und Simulation (HI-SEAS)-Programms wird die 28-Jährige unter anderem erforschen, welchen Einfluss Licht in unterschiedlichen Wellenlängen auf Pflanzen hat. Zeitgleich wird sie aber vor allem auch Beobachtungsobjekt sein - mit dem Habitat untersucht die University of Hawaii, wie sich die sechs Missionsteilnehmer in der mehrmonatigen Isolation verhalten und wie sie zusammenarbeiten. In diesem Blog berichtet Lucie Poulet, wie ihr Leben auf dem "Mars" abläuft.

Zusammenfassung der Trainingswoche

Das Team der HI-SEAS-Mission traf sich zum ersten Mal am Freitag, 21. März 2014, und blieb bis Dienstagmorgen auf der Ranch von Henk Rogers, dem Vorsitzenden des Pacific International Space Center for Exploration Systems (PISCES). In diesen ersten Tagen ging es vor allem darum, sich kennenzulernen und zu besprechen, welche kritischen Themen (zum Beispiel zwischenmenschliche Konflikte, Probleme  Zuhause oder auch die Trennung von Crew und Bodenteam) während unserer Mission entstehen könnten. Außerdem machten  wir uns mit einigen der Tests und Untersuchungen vertraut, die wir in den nächsten vier Monaten durchführen würden. Die psychologische Studie ist der Hauptanlass dieser Mission und wird vor allem die Leistung und die Zusammenarbeit der Crew untersuchen.

Am Montag, 24. März, besichtigten wir das Habitat und erhielten Einweisungen, wie die meisten Systeme dort bedient werden.


Solarkollektoren versorgen das Habitat mit elektrischer Energie. Credit: DLR/Lucie Poulet.

Am Dienstag, 25. März, besuchten wir gemeinsam mit einem Vulkanologen der Universität von Hawaii den Volcano National Parc und untersuchten die Geologie. Dazu gehörten viele Exkursionen, bei denen wir jede Menge über die Topographie von Big Island und über Vulkanismus lernten - all das werden wir bei unseren "Weltraumausstiegen" gut gebrauchen können, bei denen wir solche Landschaftsmerkmale wie bewohnbare Lava-Röhren erkennen müssen.


Die HI-SEAS-Crew am Rand eines Vulkankraters. Credit: DLR.


Blick in eine Lavaröhre. Credit: DLR/Lucie Poulet.

Bild oben: Die Hi-SEAS-Mannschaft am ersten Morgen ihrer Trainingswoche. Credit: HI-SEAS.

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