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Raumfahrt | 11. November 2021 | von GSOC-Team

Matthias Maurer ist (endlich) gestartet

Quelle: NASA/Joel Kowsky
11. November 2021, 03:03 Uhr MEZ: Bilderbuchstart der SpaceX-Falcon-9-Rakete mit der Crew-3 an Bord der Dragon-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation ISS.

Eigentlich hätte Matthias Maurer bereits am 31. Oktober 2021 zur Internationalen Raumstation ISS starten sollen. Doch dann gab es – nicht unüblich in der Raumfahrt – mehrere Verschiebungen des Starts. Zum einen wegen schlechter Wetterbedingungen im Notlandegebiet und zum anderen wegen eines kleineren medizinischen Problems eines Crew-Mitglieds. Sicherheit geht immer vor. Seitens der NASA kam dann auch die Entscheidung, mit der Landung der vorherigen Dragon-Crew nicht mehr auf die Neuankömmlinge zu warten: So kommt es nicht zu einem buchstäblichen deutsch-französischen Gipfeltreffen auf der ISS zwischen den beiden ESA-Astronauten Thomas Pesquet und Matthias Maurer. Thomas landete bereits diesen Montag. Jetzt – endlich! – ist Matthias auch gestartet. weiterlesen

Raumfahrt | 01. Februar 2017 | von Jan Marius Bach

Von Prozeduren und Checklisten - Moderator Manuel Andrack im GSOC

Quelle: KYOCERA Document Solutions Deutschland GmbH
Im Video zeigt Marius Bach, Columbus Flight Director des DLR, seinem Besucher Manuel Andrack ein Beispieldokument für die ISS-Astronauten.

Heute melden wir uns einmal nicht mit einem klassischen Blog-Artikel aus dem GSOC, dem Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen. Zur Abwechslung gibt es ein Video, denn der bekannte Moderator und Autor Manuel Andrack war bei uns zu Gast. Andrack und sein Kamerateam haben sich am Columbus Control Center einen Einblick in die Rolle von Dokumenten in der Raumfahrt verschafft. weiterlesen

Raumfahrt | 09. November 2016 | von Tom Uhlig

Außergewöhnlicher "Zuschauer" beim Simulationslauf für einen geostationären Satelliten

Käpt´n Blaubär beim GSOC
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Käpt´n Blaubär - Ein Zuschauer im Kontrollraum

Zahlreiche Codezeilen laufen über den großen Bildschirm in einem Kontrollraum des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums, kurz GSOC (German Space Operations Center). Alles Kommandos, die an einen Satelliten im All geschickt werden - diesmal ist es allerdings eine Simulation. Bei aller Konzentration, die wir bei unserer Arbeit brauchen, ein außergewöhnlicher Zuschauer ist ab und zu willkommen. Heute "schaut" uns Käpt‘n Blaubär, die beliebte Figur aus der Sendung mit der Maus, bei der Arbeit zu. Er hat gut lachen. Er hat keinen Stress. Wir dagegen sind sehr beschäftigt: Unter den aufmerksamen und erfahrenen Augen von Flugdirektor Franck Chatel und Mission Operations Director Ralf Faller testen wir gerade einen Satelliten in seiner "geostationären Box" aus - aber nur in der Theorie. In Wirklichkeit steht die kleinwagengroße Maschine noch in einem Reinraum und wartet auf ihren Transport nach Kourou.

Mit dieser Simulation wird unser Team auf ein komplexes Zusammenspiel trainiert, verschiedene Prozeduren und Kommandosequenzen, die fließend und fehlerfrei durchlaufen werden müssen. Unsere Flight Controller müssen mit den Tools an der Konsole wie im Schlaf umgehen können und stets wissen, wer mit wem interagieren muss, wo die notwendigen Daten und Dateien zu finden sind. Und auch unter Stress müssen Probleme mit dem Satelliten oder dem Bodensystem gelöst werden können. weiterlesen

Raumfahrt | 10. August 2016 | von Friederike Wütscher

Frischluft im Weltall

Condense Water Separator Assembly (CWSA) - die Klimaanlage des Columbus-Moduls auf der ISS
Quelle: NASA
Das Corpus Delicti - die komplexe Condense Water Separator Assembly (CWSA) von Columbus

Ein Hoch auf eine Klimaanlage! Im Kontrollraum haben wir eine - und an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) ebenfalls. Unter einer unerträglichen Hitze leidet Deutschland dieses Jahr zwar nicht gerade: Wenn ich aus dem Bürofenster schaue, sehe ich ständig Regen und die riesige Wolkenradarschüssel auf dem Nachbargebäude bewegt sich unablässig rund herum, auf und ab - ein eindeutiges Zeichen für schlechtes Wetter. Aber es gibt einzelne heiße Tage. Der Ventilator summt. Die Sonne brennt.

Unsere Klimaanlage auf der Erde hatte vorletzte Woche ein Problem, sodass wir den Kontrollraum wechseln mussten, damit die Arbeit erträglich ist. Und unsere Anlage im Weltraumlabor Columbus auf der ISS machte uns kurz darauf ebenfalls Sorgen: Schon ein paar Stunden lang beobachtete der für die Subsysteme an Bord verantwortliche STRATOS an der Konsole ein eigenartiges Verhalten der Condensate Water Separator Assembly (CWSA) - bevor sie schließlich ganz ausfiel. Die Folge: Keine Air-Condition für die Astronauten... weiterlesen

Raumfahrt | 27. Juni 2016 | von Tom Uhlig

Alles sauber auf der ISS

Quelle: NASA
Gesunde Umgebung für die Crew der Expedition 47 auf der ISS. Erste Reihe von links: ESA-Astronaut Timothy Peake, NASA-Astronaut Timothy Kopra und Roscosmos-Kosmonaut Yuri Malenchenko. HIntere Reihe von links: Die russischen Kosmonauten Oleg Skripochka und Alexey Ovchinin mit NASA-Astronaut Jeff Williams.

Ich glaube, meine Geschwister und ich waren schon "aus dem Gröbsten raus" , aber "Löwenzahn" haben wir trotzdem noch hin und wieder gerne geschaut. Eines Sonntags stieg Peter Lustig dabei in die Kanalisation hinab. An die genaue Story kann ich mich nicht mehr erinnern, wohl aber daran, dass wir nach der Sendung den nächsten Kanaldeckel bei uns im Dorf gesucht und geöffnet haben, um zu sehen, ob sich dort unten  auch eine verborgene Welt verbirgt. Was wir vorfanden war natürlich nicht ganz so eindrucksvoll wie es in einer Großstadt gewesen wäre, wo sich in der Tat eine Infrastruktur auftut, die niemand dort vermutet: Eben nicht nur ein Rohrgewirr, sondern riesige Wasserstraßen, gigantische Säle... Und all dies, um unsere Umgebung sauber zu halten.

An dieses Kindheitserlebnis muss ich jedes Mal denken, wenn mir hier im Columbus-Kontrollzentrum regelmäßig der Umweltbericht der Internationalen Raumstation ISS ("Integrated Environmental Report") von unseren Biomedical Engineers (BMEs) ins Postfach flattert. Natürlich ist einem klar, dass die Umweltbedingungen auf der Raumstation überwacht werden müssen. Auf  der ISS leben schließlich Menschen, die sauberes Wasser, saubere Luft und einen gesunden Lebensraum brauchen. Aber wie  komplex dieses Thema ist und wieviel Arbeit nötig ist, das überrascht dann doch irgendwie. weiterlesen

Raumfahrt | 17. Juni 2016 | von Jan Marius Bach

Ein letztes Mal - Crew Conference mit Tim Peake

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)

Die Zeit vergeht wie im Flug sagt man - doch für Tim Peake trifft dies wirklich zu. Nach einem halben Jahr auf der ISS wird er am Samstag wieder zur Erde zurückkehren. Auch wir am Boden fiebern natürlich "all"täglich mit ihm mit, und so ist es plötzlich schon wieder Zeit für uns, Abschied zu nehmen.

Um unsere ESA-Astronauten regelmäßig auf dem neuesten Stand zu halten und auch das ein oder andere Feedback einzuholen, führen wir für gewöhnlich einmal pro Woche eine sogenannte "Crew Conference" durch - 15 Minuten, in denen sich unser Increment Lead Flight Director und ESA Increment Manager privat mit Tim Peake unterhalten können. weiterlesen

Raumfahrt | 14. April 2016 | von Tom Uhlig

Alarm für Col-CC!

Auf eine ruhige Nachtschicht hatten sie sich eigentlich eingestellt, die Kollegen vom Dienst. Aber manchmal kommt es anders als erwartet - und genau deswegen sind wir ja ständig im Columbus Kontrollzentrum  (Col-CC) auf Schicht. Der Adrenalinpegel steigt aber immer noch, wenn im Kontrollraum der dezente Ton erklingt, der mich irgendwie immer an "Das Boot" erinnert und der uns Flight Controller auf einen Alarm an Bord der ISS hinweist. Der Blick richtet sich dann beinahe automatisch sofort an unser großes Mitteldisplay, wo ständig das Caution-and-Warning-Tool läuft, das den Alarm auf der Internationalen Raumstation (ISS) anzeigt. Gelb - naja, glücklicherweise schon mal nicht so schlimm. Und dann noch der Blick auf den eigentlichen Text: Ein "- COL" am Ende zeigt an: Es betrifft uns!
Ein "- JEM" hätte die Japaner in Aktionismus versetzt, ein "- LAB", "- N2" oder anderes die Kollegen der NASA. weiterlesen

Raumfahrt | 02. März 2016 | von Jan Marius Bach

Goodbye, Commander Scott!

Scott Kelly (und Michail Kornijenko) feiern ihren 300. Tag im All.

Heute Morgen war es soweit: US-Astronaut Scott Kelly kehrte mit seinen beiden russischen Kollegen Michail Kornijenko und Sergei Wolkow zur Erde zurück. Der 2. März markiert damit das Ende des bislang ersten einjährigen Aufenthalts von Astronauten oder Kosmonauten auf der Raumstation ISS.

Zusammen mit Kornijenko startete Kelly am 28. März 2015 zur Station als Teil von Expedition 43. Drittes Besatzungsmitglied war Gennadi Padalka (Russland). Letzterer kehrte am 12.09.2015 zur Erde zurück, während Kelly und Kornijenko an Bord blieben. weiterlesen

Raumfahrt | 29. Februar 2016 | von Tom Uhlig

Tim Peakes Flying Circus

Samantha Cristoforetti hatte uns, indem sie ihre ISS-Mission unter das Motto "Per Anhalter durch die Galaxis" stellte, eine exzellente Vorlage gegeben, die wir sehr gut für Public Relations nutzen konnten. Für Tim Peake - dem einzigen Briten im europäischen Astronautenkorps - hätte sich meiner Meinung nach die britische Komikertruppe Monty Python gut angeboten - mit deren Film "Das Leben des Brian" die coolen Religionslehrer gerne vor Ostern bei den Schülern punkteten. Zumindest zu meiner Schulzeit...

Monty Python - Tim Peake: damit drängt sich der Titel dieses Blogs geradezu auf - als Hommage an die frühere Comedy-Show der BBC "Monthy Python‘s Flying Circus". weiterlesen

Raumfahrt | 28. Januar 2016 | von Tom Uhlig

Bad Vibes

ESA-Astronaut Tim Peake an Bord der ISS

Man muss nicht Luft- und Raumfahrt studiert haben, um bei uns im Flight Control Team mitarbeiten zu können. Ich zum Beispiel bin Physiker - und habe in der Elektronenmikroskopie geforscht, wo man sich kleinste Teilchen, bis hinunter auf das atomare Niveau anschauen kann. Um die riesige, raumfüllende und sehr teure "Maschine", die hierfür nötig ist, alleine bedienen zu dürfen mussten wir Diplomanden damals an der Uni in Regensburg zunächst einen "Führerschein" (und dafür eine schöne Aufnahme von Siliziumatomen) machen.

Das Mikroskop so an seine Auflösungsgrenzen zu treiben ist nicht einfach - die elektromagnetischen Linsen müssen perfekt justiert, die Probe gut beschaffen, das Vakuum gut, die Temperatur stabil sein (flüssiger Stickstoff sorgt für entsprechende Kälte) und vor allem: Vibrationen sind ein "no go": Unser Mikroskop war dafür extra auf einem tonnenschweren Sockel im Keller der Uni montiert, komplett vom Gebäude entkoppelt. Schon ein schwungvoller Studentenkollege auf einer Treppe irgendwo im Gebäude hätte sonst meine "Führerscheinprüfung" zunichte gemacht. Manche Labore, wie das der Elektronenholografiekollegen aus Dresden, sind daher auch aus der Stadt mitten in den Wald gezogen, um nicht durch die "Vibrationen der Stadt" gestört zu werden. Selbstverständlich ist auch absolute Ruhe im Raum erforderlich - ein Elektronenmikroskop ist ein hochempfindliches Mikrofon, aber im negativen Sinne... weiterlesen