Luftfahrt | 08. Oktober 2015 | von Falk Dambowsky

Treffpunkt Troposphäre: Vorbereitungen für den Forschungsritt im Abgasstrahl

ATRA auf dem Flughafen Manching
Quelle: WTD61
ATRA auf dem Flughafen Manching

Acht Tanks stehen auf einem Vorfeld des Flughafens Manching bei Ingolstadt. Darin enthalten verschiedene voll- und teilsynthetische alternative Kraftstoffe, die darauf warten das DLR-Forschungsflugzeug A320 ATRA anzutreiben. Mit den Flugversuchen vom 21. September bis 9. Oktober 2015 im Rahmen des Projekts ECLIF (Emission and Climate Impact of Alternative Fuels) betritt das DLR ein Stück Neuland, denn erstmals fliegt der zum Flugversuchsträger umgebaute A320-Passagierjet der DLR-Forschungsflotte mit alternativen Kraftstoffen für die Wissenschaft. Eine logistische Herausforderung, die Flugversuchstag für Flugversuchstag eine minutiös getaktete Vorbereitung benötigt.

Quelle: WTD61
Tankcontainer

Genauer beginnen die Vorbereitungen oft schon am Vorabend eines Versuchsfluges. In einer Telefonkonferenz berät sich die in Manching für die Messkampagne stationierte ATRA-Crew mit der Crew der Falcon in Oberpfaffenhofen, die an ihrem Heimatstandort verblieben ist. Im Flugversuch treffen sich beide Flugzeuge wahlweise in einem gesperrten Luftraum über dem Allgäu oder über Sachsen, wobei die Falcon für die Abgasmessungen in einem Abstand von weniger als 100 Metern bis 20 Kilometern hinter dem ATRA fliegt. Themen, die zwischen beiden Forschungscrews besprochen werden, sind die geplante Abflugzeit, der zur Verfügung stehende Luftraum und besonders wichtig die Wahl des jeweiligen alternativen Kraftstoffs in Verbindung mit den zu erwartenden meteorologischen Bedingungen für Kondensstreifen. Zeigen die Vorhersagen ausreichend feuchte Luft in Reiseflughöhe, steht der Vermessung der Eiskristalle in Kondensstreifen und resultierenden Zirrus-Wolken nichts im Wege. weiterlesen