Raumfahrt | 05. Juli 2012

Ariane 5 mit einem Wetter- und einem Kommunikationssatelliten vor Start in Kourou

Heute Nacht ist es wieder soweit! Am Europäischen Weltraumzentrum in Kourou laufen aktuell die letzten Startvorbereitungen für den dritten Ariane-5-Start dieses Jahres (VA207). Nach dem am Dienstag erfolgreich durchgeführten "Launch Readiness Review" und dem gestrigen Roll-out der Rakete auf die Startrampe, steht dem Start heute Nacht formal nichts mehr im Wege. Das Startfenster für den Start der Ariane öffnet sich um 23:36 MESZ heute Abend und schließt sich 29 Minuten später morgen um 00:05 MESZ. Der Start kann im Live-Stream von Arianespace verfolgt werden.

VA207 ist eine gemischte Mission für Arianespace, die sowohl eine kommerzielle als auch eine institutionelle Nutzlast an Bord hat. Beide Nutzlasten werden in geostationären Transferbahnen ausgesetzt:

Der Wettersatellit MSG-3 der "Europäischen Organisation zur Nutzung meteorologischer Satelliten" (EUMETSAT) soll von der Orbitalposition 0° Ost aus die europäischen Wetterdienste mit Wetter-Daten versorgen. MSG-3, der nach seinem erfolgreichen Start den Namen Meteosat-10 erhält, hat die Instrumente SEVIRI (Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager) und GERB-3 (Geostationary Earth Radiation Budget) an Bord.

SEVIRI ist das Herzstück und Hauptinstrument des Satelliten: Es ist ein Imager (optisches Beobachtungsgerät), das Bilddaten der Erde in 12 Spektralkanälen liefert. GERB-3 ist ein Radiometer, das Messungen über den Strahlungshaushalt der Erde anfertigen soll. Die meteorologischen EUMETSAT-Programme werden in enger Kooperation mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA durchgeführt. Während EUMETSAT verantwortlich für das Gesamtsystem, dessen Anforderungen und den operationellen Betrieb der Satelliten ist, ist die ESA zuständig für die Entwicklung und den Bau der Satelliten. MSG-3 ist bereits der neunte Satellit der Meteosatreihe, der von einer Ariane-Rakete gestartet wird. Während Meteosat-1 aufgrund der Nichtverfügbarkeit europäischer Träger 1977 noch mit einer amerikanischen Delta-Rakete gestartet werden musste, war Meteosat-2 im Juni 1981 die Nutzlast des dritten Ariane-Fluges überhaupt. Seitdem wurden alle weiteren Meteosats ebenfalls mit einer Ariane-Rakete gestartet.

Die kommerzielle Nutzlast des Fluges ist Echostar-17: ein Telekommunikationssatellit, der für den seit 2011 zum Echostar-Unternehmen gehörenden Internetprovider Hughes Network Systems Breitband-Internet für die USA anbieten soll. Der Satellit, der vor der Übernahme von Hughes durch Echostar den Namen Jupiter-1 trug, basiert auf dem LS-1300-Bus des amerikanischen Satellitenherstellers Space Systems/Loral. Echostar-17 ist erst der zweite Echostar-Satellit, der von einer Ariane gestartet wird. Im September 1996 brachte eine Ariane 4 zuvor Echostar-2 in den Erdorbit.

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