Raumfahrt | 25. Juli 2013

Ariane startet mit 8770 Kilogramm Nutzlast

Der Transporter bringt die Satelliten zum Weltraumbahnhof
Der Transporter bringt die Satelliten zum Weltraumbahnhof

+++Update: Ariane erfolgreich gestartet+++ Nach dem großartigen Start von ATV-4 zur ISS Anfang Juni 2013 und dem Sojus-Start vor vier Wochen kehrt wieder so etwas wie Routine in den Betrieb am europäischen Raumfahrtzentrum in Kourou ein: Der nächste Start (25.07.2013 ab 21:53 Uhr (MESZ)) ist eine „Ariane 5ECA-Standardmission“, die zwei kommerzielle Satelliten in den geostationären Transferorbit (GEO) bringen sollen.

Mission VA214 startet am 25.07.2013

Der Träger für die Mission VA214 wurde am gestrigen Mittwoch vom Endmontagegebäude BAF zum Startkomplex ELA-3 gerollt. Die Generalprobe am Freitag letzter Woche sowie das Launch Readiness Review am Dienstag verliefen wie geplant, sodass einem Start heute Abend nichts mehr im Wege steht. Das heutige Startfenster öffnet sich um 21:53 Uhr (MESZ) und schließt sich 1 Stunde 18 Minuten später, um 23:11 Uhr (MESZ), wieder.

Interessierte können den Start wie immer im Live-Stream von Arianespace verfolgen.

Montagehalle der Ariane-Rakete Ein Satellit wird verpackt Die Nutzlast wird vorbereitet Arbeiter bei der Monateg des Satelliten

Alphasat wiegt 6650 Kilogramm

Der Satellit auf der oberen Position ist der 6650 Kilogramm schwere Alphasat. Mit dieser Masse, seinen Abmessungen von 7,10m x 2,50m x 2,80m und einer Spannweite der Solarzellen von 40 Metern ist Alphasat der bisher größte in Europa gebaute Satellit für den geostationären Orbit. Alphasat entstand aufgrund einer Public Private Partnership (PPP) zwischen der ESA und dem in Großbritannien ansässigen Kommunikationsdienstleister Inmarsat. Hierbei kommt zum ersten Mal der gemeinsam von Astrium und Thales Alenia Space entwickelte Alphabus zum Einsatz. Die Entwicklung des Busses fand im ESA-Rahmen durch das ARTES-8-Programm statt, an dem auch Deutschland beteiligt ist. Der auf der Orbitalposition 25 Grad Ost eingesetzte Satellit, der auch unter dem Namen Inmarsat I-4 F4 firmiert, soll mobile Telekommunikationsdienstleistungen (Satellitentelefonie und mobile Breitbandkommunikation) für Europa, Afrika und den Nahen Osten anbieten.
Daneben hat Alphasat noch vier Technologie-Demonstrationsnutzlasten an Bord, die im Orbit verifiziert werden sollen. Davon sind zwei von besonderem deutschen Interesse: Ein in Deutschland neu entwickelter Sternensensor sowie das im Auftrag des Raumfahrtmanagements des DLR entwickelte Laser Communication Terminal (LCT). Mit letzterem soll die Breitbandkommunikation mittels Laser (d.h. Datenraten von bis zu 2,8 Gbit/s) zwischen Satelliten im geostationären Orbit (GEO) und Low Earth Orbit (LEO) erprobt werden.

Die Montagehalle in Kourou

Wettersatellit Insat-3D

Die zweite Nutzlast des Fluges ist der 2120 Kilogramm schwere Wettersatellit Insat-3D des indischen Staatsunternehmens Insat. Hauptaufgabe des Satelliten sind meteorologische Beobachtungen des indischen Subkontinents. Hierfür hat Insat-3D eine meteorologische Nutzlast an Bord. Diese besteht aus einem Imager (optisches Beobachtungsgerät), der in 9 Spektralkanälen arbeitet, sowie einem 19-kanaligen Sounder. Darüber hinaus hat Insat-3D auch ein Daten-Relais an Bord. Dieses kann meteorologische, hydrologische und ozeanographische Messwerte abgelegener, automatischer Stationen empfangen und an eine zentrale Bodenstation weiterleiten. Auch ein SAR-Relais (Search and Rescue, dt. Suche und Rettung), das SAR-Notrufsignale weiterleitet, gehört zur Nutzlast des Satelliten.
Der Start von Insat-3D setzt die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Arianespace und dem indischen Staat fort: Insat-3D ist bereits der 16. Satellit, der von europäischen Trägern für Indien gestartet wird.

Bild oben: Transport der Satelliten zum Weltraumbahnhof
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Bild links: Ariane wird bewegt
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Bild Mitte links: Ein Satellit wird integriert
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Bild Mitte rechts: Ein Mitarbeiter bei der Montage der Satelliten
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Bild rechts: Die Nutzlast wird vorbereitet
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Bild unten: Montagehalle in Kourou
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