Luftfahrt | 10. August 2015

HALO - Flug in den Monsun

Quelle: enviscope

Es ist kurz nach Mitternacht. Am frühen Morgen soll HALO zum ersten Messflug in den asiatischen Monsun aufbrechen. Gestartet wird von Gan auf dem Atoll Addu im indischen Ozean. Die Messbedingungen sind nach den Vorhersagen optimal. Noch warten wir im strömenden Tropenregen erwartungsvoll auf den Transportcontainer mit dem notwendigen Equipment zum Vorbereiten der Instrumente. Er ist seit fünf Tagen überfällig. Wenn er in 30 Minuten nicht am Flughafen ankommt, müssen wir den Flug absagen. Dann endlich die große Erleichterung. Der Container wird doch noch angeliefert und die nächtliche Flugvorbereitung bis zum Start am Morgen kann beginnen.##markend##

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Anke Roiger und Kollege an Bord

Etwas müde und angespannt starten wir um 07.00 Uhr mit HALO in Richtung arabische See. Dort wollen wir in der Monsunströmung in 14 Kilometern Höhe Emissionen messen, die durch tropische Gewitter aus asiatischen Quellgebieten in diese Höhe transportiert worden sind. Wir nähern uns dem Zielgebiet nach zwei Stunden Flug. Alle schauen gespannt auf die Monitore mit den online Daten der Messinstrumente. Kurze Zeit später ist es soweit, hohe Ausschläge der Messsignale zeigen die Schadstoffschichten an. Die HALO-Crew ist erleichtert - der Messplan ist aufgegangen. Auch die Bodencrew freut sich. Sie ist über eine Satellitenverbindung ständig mit HALO verbunden.

Nach einem kurzen Stop-over zum Auftanken in Bahrain bei 38 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit geht es wieder zurück nach Gan. Jetzt vermessen wir die Monsunluft in einer niedrigeren Flughöhe, um die vertikale Schichtung zu untersuchen. Nach insgesamt elf Stunden Messeinsatz landen wir wieder in Gan. Die Kollegen erwarten uns am Flugplatz. Der tropische Regen hat inzwischen aufgehört und man sieht in der Ferne noch verschiedene Gewittertürme. Ein erster ausführlicher Blick auf die gewonnenen Daten noch am Flugplatz zeigt: Die lange und nervenaufreibende Vorbereitung der Messkampagne hat sich gelohnt.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die HALO am Flughafen Gan
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