Raumfahrt | 24. Juni 2010

2. und 3. Missionstag: Bodenstation in Neustrelitz empfängt erfolgreich erste Testdaten

Nachdem in der Startnacht alles so perfekt geklappt hatte, machten wir in den letzten 2 Tagen genauso weiter. Nachdem wir - das heißt natürlich beide Schichten im Wechsel - die verschiedenen Stufen der Lageregelung ausgetestet hatten, begannen wir mit dem Hochfahren des Instruments. Die verschiedenen Elemente des Intruments (von der Elektronik bis zum eigentlichen Radar) wurden jedes für sich einmal eingeschaltet, interne Testroutinen gestartet und nach Ablauf der Tests, wieder ausgeschaltet. Die Auswertung ergab in allen Fällen, dass alles in Ordnung ist und dass demzufolge der Aktivierung des gesamten Radars nichts im Wege stand.

Noch war es aber nicht so weit, da noch einige Vorbereitungen zu treffen waren. Zum einen der Test, dass auch die Übertragung der Radardaten zur Bodenstation funktioniert: Das geschieht mittels einer ausklappbaren Antenne (der Ausleger auf dem TanDEM-X Bild), mit der die Radardaten zur Erde gesendet werden. Das Ausklappen war ein durchaus spannender Moment, da ein Fehlschlag die Mission nahezu unmöglich gemacht hätte. Diesen Übertragungstest machten wir heute morgen mit unserer DLR-Bodenstation in Neustrelitz und alle Testdaten, die wir geschickt hatten, wurden erfolgreich empfangen.

Für die Aufnahme echter Radarbilder war die nächste Aufgabe, das Missionsplanungssystem in Betrieb zu nehmen, das - wie der Name sagt - die Planung der Radarbilder durchführt. Dafür sind allerdings eine große Zahl an zusätzlichen Informationen nötig, die von den ebenfalls beteiligten DLR-Instituten in Oberpfaffenhofen geliefert werden. So stellt das Institut für Hochfrequenztechnik die nötigen Radarparameter bereit, damit das gewünschte Gebiet auf der Erde auch richtig aufgenommen wird, während das DLR-Institutscluster Angewandte Fernerkundung die komplette Prozessierung nach Empfang der Daten übernimmt und dafür auch von Anfang an eingebunden werden muss. Und letztlich liefert die Abteilung Flugdynamik des GSOC die korrekten Orbitinformationen, damit nicht Berlin, sondern zum Beispiel München aufgenommen wird.

Diese Arbeiten wurden von uns parallel mit den Satellitenaktivitäten erledigt und das ganze Bodensegment-Team fiebert jetzt den ersten Aufnahmen entgegen.

 

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