Raumfahrt | 24. Juni 2010

Unheimlich, aber wahr: "Alles läuft wie am Schnürchen"

Der vierte Tag ist angebrochen, und bisher läuft alles wie am Schnürchen. Es ist uns manchmal schon fast ein bisschen unheimlich, und die eine oder andere spaßige Bemerkung, dass wir jetzt doch langsam mal den Simulator ausschalten könnten, macht die Runde. Aber in Wirklichkeit sind wir natürlich sehr zufrieden und glücklich über "unseren" TanDEM-X. Da es so rund läuft und wir mit unseren Aktivitäten schneller fertig sind als geplant, haben wir unseren ursprünglichen Zeitplan sogar leicht verkürzen können, so dass wir eine Nachtschicht weniger benötigen werden.

Inzwischen haben wir mit den restlichen Tests weitergemacht und sind zum Beispiel im Augenblick dabei, die Reibung der Drallräder zu minimieren. Dies erreichen wir dadurch, dass wir diese für einige Stunden mit sehr hohen Drehzahlen laufen lassen. Die im letzten Blog beschriebenen Vorbereitungen für die Missionsplanung konnten wir inzwischen ebenfalls erledigen, und nachdem wir die Kommandos bereits gestern zum Satelliten laden konnten, wurden diese heute ausgeführt. Die aufgezeichneten Radarbilder wurden am späten Nachmittag zur Bodenstation in Neustrelitz gesendet.

Für morgen ist das Hochladen einer weiteren Serie von Radaraufnahmen geplant, deren Kommandos im Augenblick von unserer Missionplanung gerechnet werden. Desweiteren noch geplant ist der Test eines "left looking"-Manövers, bei dem wir den Satelliten um die Achse in Flugrichtung um circa 60 Grad nach links drehen. Auf diese Weise kann man später im Routinebetrieb die Einsatzmöglichkeit von TanDEM-X erweitern, da es damit auch möglich ist, Radaraufnahmen aus einer anderen als der nominalen Lage durchzuführen.

Da die LEOP (Launch and early orbit phase) am Wochenende endet, werden wir morgen als erfreulichen Abschluss noch die Gelegenheit zu einem großen Gruppenphoto mit allen Beteiligten von Astrium und DLR nutzen.

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