Am 08. April lud das DLR-Institut für Bauweisen und Strukturtechnologie zum Keramik-Kolloquium nach Stuttgart ein. Rund 60 Experten aus Industrie und Wissenschaft diskutierten Chancen und Herausforderungen in der Anwendung von Strukturkeramiken und deren Potential im Bereich der Energietechnik. Die Themen reichten dabei von Mikrogasturbinen über Wärmetauscher bis hin zum Solarreceiver.
Begrüßt wurden Referenten und Teilnehmer von Institutsdirektor Professor Dr. Voggenreiter, der die Relevanz des Themas betonte. Durch ihre vielversprechenden Eigenschaften bei hohen Temperaturen gewinnen keramische Werkstoffe nicht nur in der Luft- und Raumfahrt, sondern zunehmend auch in der Energietechnik immer mehr an Bedeutung. Auf Grund der hohen Bruchzähigkeit und der Schadenstoleranz eignen sich keramische Faserverbundwerkstoffe hervorragend als Konstruktionswerkstoffe für Anwendungsbereiche, bei denen andere Werkstoffklassen nicht mehr einsatzfähig sind. Unter Verwendung keramischer Faserverbundwerkstoffe können beispielsweise die Prozesstemperaturen und damit die Effizienz von Gasturbinen gesteigert werden. Auch bei der Energieumwandlung und -speicherung können mit Hilfe keramischer Werkstoffe neue Konzepte umgesetzt werden.
Für den zukünftigen Einsatz langzeitstabiler nichtoxidischer Faserverbunde muss nun vor allem die Entwicklung selbstheilender Matrizes und effektiver Erosions- und Oxidationsschutzschichten weiter vorangetrieben werden. Zudem waren sich die Teilnehmer in der abschließenden Podiumsdiskussion einig, dass nutzbare Versagensmodelle zur Lebensdauervorhersage und eine zuverlässige Bauteilauslegung für den Erfolg dieser Werkstoffe unabdingbar sind.
Die nächsten Kolloquien finden im Juli und Dezember statt: