Ob Raketenbooster oder Rumpfschale, kohlenstofffaser-verstärkter Kunststoff (CFK) oder Faser-Metall-Laminat (FML), automatisierte Ablage von Materialien oder zerstörungsfreie Prüfung von Komponenten – das 3. Augsburger Produktionstechnik-Kolloquium widmete sich ganz der automatisierten Leichtbauproduktion in Luft- und Raumfahrt. Rund 130 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten beim Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des DLR in Augsburg über Potentiale und Herausforderungen.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Institutsdirektor Professor Dr. Heinz Voggenreiter. „Der Anteil von Faserverbundkunststoffen im Flugzeugbau ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Automatisierung von Produktionsprozessen an Bedeutung. Gemeinsam mit Partnern entwickeln wir neue Produktionstechnologien für Flugzeuge und Hubschrauber und seit kurzem auch CFK-Raketenbooster der nächsten Generation. Unser alle zwei Jahre stattfindendes Kolloquium ist ein Angebot an alle Partner und Experten für den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie.“
Durch das Programm führte Professor Dr. Kupke, Leiter des ZLP in Augsburg „Damit neue Technologien auch in Produkte münden, arbeiten wir daran, Prozesse bis zur Industrialisierungsfähigkeit zu automatisieren. Dabei binden wir unsere Industriepartner eng ein - mit dem Ziel, diese zu befähigen, die Produktionstechnologien auch anzuwenden“, so Kupke.
Mit dem steigenden Bedarf an Volumen und Stückzahl großer Leichtbaustrukturen in Luft- und Raumfahrt gewinnen Technologien für deren automatisierte Produktion an Bedeutung. Um wirtschaftlich in hoher Qualität produzieren zu können, werden ganzheitliche Automatisierungslösungen benötigt. Für robuste, effiziente Herstellungsprozesse ist die Analyse, Planung und Optimierung der Gesamtprozesskette einschließlich einer integrierten Qualitätssicherung unabdingbar.
Das nächste Produktionstechnik-Kolloquium findet am 18.05.2017 statt.