Maßnahmen gegen negative Effekte der Schwerelosigkeit

Bettruhestudien am DLR

Raumfahrtmedizinische Forschung für astronautische Langzeit-Missio­nen von morgen

Sollen Astronautinnen und Astronauten künftig für lange Zeit im Weltraum oder auf dem Mond und Mars leben, müssen effektive Maßnahmen gegen die negativen Effekte der Schwerelosigkeit entwickelt werden.

Ohne Gravitation bilden sich Muskeln und Knochen stark zurück, Körperflüssigkeiten verschieben sich in die obere Körperhälfte und das ganze Herz-Kreislauf-System wird weniger beansprucht und verliert an Leistungsfähigkeit. Kurz: Im Vergleich zur Degeneration auf der Erde läuft sie im All wie im Zeitraffer ab.

Die humanphysiologische Schwerelosigkeitsforschung ist nicht nur für Astronauten zum Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit im All wichtig, sondern auch für den Menschen auf der Erde. Darum bedeutet Raumfahrtmedizin genauso Gesundheitsforschung für die Menschen auf der Erde.

Liegen für die Wissenschaft

Bettruhestudien sind in der weltraummedizinischen Forschung der Goldstandard, um die Wirkung von Schwerelosigkeit auf den Körper auf der Erde zu simulieren. Die Effekte, die bei Probanden in Langzeit-Bettruhestudien auftreten, sind vergleichbar mit denen von Raumfahrern im Weltraum. Je nach Forschungsfrage hat es sogar Vorteile, Aspekte zunächst auf der Erde zu simulieren, denn auf der Erde lassen sich die Bedingungen leichter kontrollieren.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat in der Vergangenheit viel Erfahrung auf dem Gebiet der Kurzzeit- und Langzeit-Liegestudien gesammelt. Im Jahr 2019 ist AGBRESA (Artificial Bed Rest Study) die erste gemeinsame Langzeit-Bettruhestudie von DLR, NASA und ESA. In der DLR-Forschungsanlage :envihab am Standort Köln setzen die Forscherinnen und Forscher erstmalig Fahrten auf einer Kurzarmzentrifuge ein und testen, ob künstlicher Schwerkraft eine taugliche Maßnahme gegen Knochen- und Muskelschwund sein kann.

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