Saturn – Der Planet der Ringe

Saturn aus 26,3 Millionen Kilometer Entfernung
Saturn, fotografiert aus einer Entfernung von 26,3 Millionen Kilometer vom Kamerasystem des JPL auf dem Cassini-Raumschiff am 11. Mai 2004
Credit:

NASA/JPL/Space Science Institute.

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Saturn gehört zu den Planeten, die von der Erde aus mit bloßem Auge sichtbar sind. Von der Sonne aus gesehen ist er der sechste Planet, zwischen Jupiter und Uranus. Mit einem äquatorialen Durchmesser von 120.000 Kilometer ist er nach Jupiter der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Die Temperaturen in der Saturn-Umgebung betragen -180 Grad Celsius. Saturn ist zudem der „windigste“ Planet: Die Windstärken in seiner Atmosphäre erreichen bis zu 1.600 km/h und sind damit noch größer als die in der Jupiter-Atmosphäre. Saturn besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium.

Der Ringplanet ist von der Sonne neuneinhalb Mal weiter entfernt als die Erde. Von Saturn aus gesehen beträgt die Größe der Sonne nur ein Zehntel von dem, was wir von der Erde aus sehen. Die Intensität der Sonneneinstrahlung beträgt auf Saturn nur ein Prozent der Sonneneinstrahlung, die auf die Erde durchdringt. Eine Gegend auf der Erde erhält 90 Mal mehr Sonnenlicht als eine vergleichbare Gegend auf dem Saturn. Je weiter ein Planet von der Sonne entfernt ist, desto länger braucht er für einen Orbit um die Sonne: Ein Saturn-Jahr entspricht 29,46 Jahren auf der Erde.

Auffälligstes Merkmal des Planeten ist sein Ringsystem, das in seiner Form einzigartig ist. Es besteht aus tausenden Einzelringen, die ihrerseits aus unzähligen kleinen Eisbrocken bestehen, von der Größe eines Staubkorns bis zum Ausmaß eines Einfamilienhauses. Die Teilchen, die Saturn in seiner Äquatorebene umkreisen, sind so dicht gepackt, dass von weitem der Eindruck einer undurchsichtigen Scheibe entsteht, deren äußerster Ring einen Durchmesser von 280.000 Kilometer hat. Diese „Scheibe“ ist aber weniger als einen Kilometer dick. Saturns Ringsystem ist in sieben Hauptringe aufgeteilt. Benannt wurden sie in der Reihenfolge ihrer Entdeckung, nicht nach ihrer Entfernung zum Planeten. Vom Saturn ausgehend werden sie als D, C, B, A, F, G und E Ring bezeichnet.

Die Saturnmonde

Bis zum 24. März 1655 war nur von zwei Planeten bekannt, dass sie Monde besitzen: Erde und Jupiter. Einen Tag später konnte Christiaan Huygens der Liste den Ringplaneten Saturn hinzufügen, denn er hatte seinen größten Mond Titan entdeckt. Momentan sind 61 Monde des Saturn bekannt. Titan ist der größte der Saturnmonde (5.150 Kilometer Durchmesser) und der zweitgrößte Mond in unserem Sonnensystem. Er ist größer als der Planet Merkur und hat als einziger Mond in unserem Sonnensystem eine dichte Atmosphäre.

Die anderen Saturnmonde sind mit Durchmessern von weniger als 1.600 Kilometer kleiner. Manche von ihnen, wie Pan, Atlas, Prometheus und Pandora sind so genannte „Schäferhundmonde“. Das heißt, dass sie die umkreisenden Teilchen in einem bestimmten Ring festhalten. Die Oberfläche des zweitgrößten Mondes Rhea ist von Einschlagkratern übersät. Der Mond Enceladus ist einer der hellsten im Sonnensystem. Seine Oberfläche ist bedeckt von Wassereis und reflektiert das Sonnenlicht ähnlich wie frisch gefallener Schnee. Aus diesem Grund liegt die Temperatur auf Enceladus bei zirka minus 201 Grad Celsius. Ein riesiger Einschlagkrater dominiert den Mond Mimas, wobei die Höhendifferenz zwischen Kraterboden und Zentralbergspitze über 20 Kilometer beträgt. Auf der Tethys-Oberfläche entdeckten die Forscher ein riesiges Grabensystem, das vermutlich den ganzen Mond umspannt. Der wohl seltsamste der Saturnmonde ist Iapetus. Er besitzt eine helle und eine dunkle Seite. Dies ist in unserem Sonnensystem ein einmaliger Umstand, dessen Ursache bislang nicht geklärt ist. Die Monde Janus und Epimetheus tauschen im regelmäßigen Vierjahresrhythmus ihre Umlaufbahnen aus. Aufgrund der chaotischen Rotation von Hyperion kann man nicht über Monate im Voraus berechnen, wann welcher Teil seiner Oberfläche der Sonne zugewandt sein wird. Er und der weit außen kreisende Mond Phoebe sind die einzigen Saturnmonde, die keine gebundene Rotation aufweisen, also Saturn nicht immer dieselbe Seite zuwenden. Aufgrund dieser Rotation und seiner dunklen Farbe vermuten die Wissenschaftler, dass Phoebe ein eingefangener Körper aus dem äußeren Sonnensystem sein könnte.

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