Bei MACS-HAP handelt es sich um ein Luftbildkamerasystem zur Fernerkundung speziell für High-Altitude Platforms (HAPs). Das Instrument wird als Nutzlast für das Stratosphärenflugzeug HAP alpha entwickelt.
Design-Studie HAP-alpha
Im Gegensatz zu Flugzeugen und nicht-geostationären Satelitten sollen Hochfliegende Plattformen permanent an beliebigen Orten stationierbar sein und können für zahlreiche Aufgaben im Bereich der Erdbeobachtung eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise die Überwachung von Schifffahrtswegen, Aufklärung bei Flutkatastrophen und Waldbränden oder das Monitoring von Eisflächen.
HAPs schließen die Lücke zwischen luft- und weltraumgestützter Fernerkundung. Ihr Einsatz als neuartige Träger für Fernerkundungssysteme gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie dauerhaft über einer bestimmten Region in ca. 20 km Höhe stationiert werden können. Sie fliegen somit weit über dem zivilen Luftverkehr und Wettergeschehen. Das DLR entwickelt eine derartige Plattform mit Namen HAP alpha, welches ein solarelektrisch angetriebenes Flugzeug ist. Die optische Nutzlast für diese Trägerplattform ist MACS-HAP.
Optische Fernerkundung aus der Stratosphäre bietet neue Möglichkeiten, wie die dauerhafte Überwachung großer Gebiete über Wochen oder Monate. Das Kamerasystem liefert durch seine großflächige hochauflösende Bildaufnahme in Kombination mit Echtzeit-Datenauswertung wertvolle Informationen für die Umweltforschung, das Katastrophenmanagement sowie Küsten- und Meeresüberwachung. Durch schwenken und neigen der Kamera kann eine Fläche von 400 Quadratkilometer beobachtet aufgenommen werden. Es werden Luftbilder mit einer Bodenauflösung von ca. 15 Zentimeter pro Pixel aufgenommen. Diese Bilder werden an Bord ausgewertet. Extrahierte Informationen werden sofort zur Bodenstation übermittelt.
Erste Flugversuche der Kamera finden 2024 statt. Nachdem die Trägerplattform fertiggestellt wurde, sollen Stratosphärenflüge ab 2026 erfolgen.
