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DLR-Verkehrsforscher untersuchen Verkehrsaufkommen beim internationalen Reitturnier CHIO in Aachen

25. August 2005

 CHIO Aachen - Weltfest des Reitsports
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Die Verkehrslage bei Großereignissen ist durch ein sehr hohes Verkehrsaufkommen innerhalb einer kurzen Zeit charakterisiert. Hierbei werden die Kapazitätsgrenzen des Verkehrssystems oft erreicht oder gar überschritten. Die Herausforderungen an Einsatzkräfte und Verkehrslenkungsbehörden liegen in der sicheren Abwicklung des Veranstaltungsverkehrs und in der Harmonisierung mit dem Alltagsverkehr. Hier bedarf es einer vollständigen Verkehrslagedarstellung der betroffenen Region.

Jedes Jahr findet in Aachen das internationale Reitturnier CHIO (Concours Hippique International Officiel) statt, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. So stiegen die Zuschauerzahlen von 200.000 im Jahr 1997 auf 315.000 im Jahr 2004. Dies stellt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Weltmeisterschaften im Reitsport (FEI World Equestrian Games Aachen 2006), hohe Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur im Großraum Aachen.

Um gegebenenfalls die Einsatzkräfte bei der Abwicklung des Besucherstroms zu den Reitsport-Weltmeisterschaften in Aachen 2006 unterstützen zu können, führt das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) während des diesjährigen CHIO erste Voruntersuchungen durch. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Optimierung des Zu- bzw. Abflusses der Parkverkehre. Die dynamische Verteilung der anfahrenden und abfahrenden Fahrzeuge auf die bzw. von den entsprechenden Parkplätzen benötigt eine genaue Kenntnis darüber, wann, aus welcher Richtung und in welcher Anzahl die Fahrzeuge auftreten.

 DLR-Messfahrzeug
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Zur Durchführung der Voruntersuchungen nutzt das DLR-Institut für Verkehrsforschung ein spezielles Messfahrzeug. Diese mobile Erfassungseinheit eröffnet die Möglichkeit, unabhängig von Datenprovidern und Räumlichkeit eigene, spezifische Daten zu erfassen und damit zu arbeiten. Das Messfahrzeug ist mit verschiedenen Sensoren und Systemen zur Datenerfassung und zur Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen bestückt. Es ermöglicht die automatisierte Erhebung von Verkehrsdaten und -szenenerfassungen im mobilen sowie im stationären Betrieb. Die Arbeiten am Beispiel des CHIO 2005 in Aachen erfordern den Einsatz der Verkehrserfassungssensoren und -kameras am 13 Meter hohen ausfahrbaren Mast des Fahrzeugs.

Das Fahrzeug wird neben der relevanten Kreuzung aufgebaut und beobachtet von oben den Verkehr, der über die Kreuzung fließt. Die Verkehrsdatenerfassung mit Videomesstechnik beinhaltet die automatische Erfassung der Verkehrsströme (Fahrzeuge aber auch Fußgänger, z.B. Zuschauerströme bei Großveranstaltungen), Verkehrsmonitoring und Verkehrsszenenerfassung. Die speziellen Sensoren erfassen dabei automatisch die Verkehrsstärke und die verschiedenen Abbiegevorgänge aus Bildfolgen. So lässt sich später ein genaues Bild der Verkehrsströme, über deren Quelle und Ziel, zeitliches Auftreten und deren Stärke (Anzahl/Std.) erstellen.

Ergänzt werden diese Informationen z.B. mit herkömmlichen stationären Verkehrserfassungsensoren, wie sie auch auf der Bundesautobahn A4 verlegt sind. Um das Verkehrsgeschehen für die FEI 2006 zu optimieren, müssten alle diese Daten in einer Verkehrsfluss-Simulation weiter verarbeitet werden. Das Ergebnis wäre eine Kurzzeitprognose der Verkehrslage. Diese Informationen könnten dazu beitragen, dass die Einsatzkräfte sich schneller auf die zu erwartende Lage vorbereiten und drohenden Störungen des Verkehrsablaufs vorgreifen könnten.


Kontakt
Marco Trovatello
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Kommunikation

Tel.: +49 2203 601-2116

Fax: +49 2203 601-3249


Erstellt am: 25.08.2005 11:30:00 Uhr
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