Sonntag, 22. September 2013
Auf dem Gelände des Kölner Flughafens kann das Publikum die einzigartigen Maschinen der Forschungsflotte des DLR besichtigen: darunter die Cessna 208B Grand Caravan - ein "fliegender Hörsaal", das größte DLR-Forschungsflugzeug Airbus A320 ATRA, die Dassault Falcon 20E, den Fliegenden Hubschrauber-Simulator ACT/FHS des Typs Eurocopter EC 135 und das Parabelflugzeug Airbus A310 ZERO-G.
Quelle: DLR (CC-BY 3.0).
Auf zahlreichen Kinderführungen blickten die jungen Besucher als VIP-Kids hinter die Kulissen.
Am Europäischen Astronautenzentrum (EAC) der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird unter anderem der nächste deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst ausgebildet.
Für eine Stunde ließen Wissenschaftler des DLR-Instituts für Werkstoffforschung einen 16,1 Tonnen schweren LKW an einem Mobilkran in der Luft schweben. Der LKW wurde nur von zwei etwa kreditkartengroßen Stahlbolzen (sieben Zentimeter Durchmesser)gehalten. Ein Spezialkleber hielt die Bolzen zusammen.
Der parlamentarische Staatssekretär und Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze, eröffnet den Tag der Luft- und Raumfahrt 2013.
Der Vorstandsvorsitzende des DLR Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner gemeinsam mit dem ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt Thomas Reiter, dem Staatssekretär im Ministerium Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Helmut Dockter und der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst (v.r.n.l.).
Der fliegerische Höhepunkt war die Visite des Transportflugzeugs Airbus A400M, der mit zwei Überflügen das Publikum begeisterte.
Weltrekord mit schwebendem LKW und Forschung zum Anfassen begeistern Zuschauer
Gut 30.000 Besucher strömten am 22. September 2013 zum "Tag der Luft- und Raumfahrt" auf das Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz. An diesem Tag präsentierten das DLR und die Europäische Weltraumorganisation ESA gemeinsam mit ihren Partnern Forschungsprojekte aus Luft- und Raumfahrt, Energie und Verkehr sowie Sicherheit. Bei mildem Spätsommerwetter besichtigten die Besucher die DLR-Forschungsflieger, bestaunten das neue europäische Transportflugzeug den Airbus A400M im Überflug und ließen sich von Wissenschaftlern Windkanäle, einen Brennkammerprüfstand sowie das Schwesterlabor der ISS :envihab erklären. Ebenso fanden intelligente Wärmespeicheranlagen und neu entwickelte Hightech-Werkstoffe für Flug- und Raumfahrzeuge reges Interesse. Astronauten wie der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst, der im Europäischen Astronautenzentrum der ESA für die Mission "The Blue Dot" zur ISS ausgebildet wird, berichteten über ihre Arbeit und das Leben im Weltraum. Ein Höhepunkt war der Klebstoff-Weltrekord eines an zwei verklebten Stahlbolzen hängenden LKWs.
Erfreut zeigte sich der Vorstandsvorsitzende des DLR Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner: "Es ist immer wieder beeindruckend in die unzähligen begeisterten Gesichter zu blicken, die mit Neugier durch unsere offenen Türen strömen". Und ergänzt: "Das bestätigt auf eindrucksvolle Weise, welchen hohen Stellenwert und Anerkennung die Forschung des DLR in Deutschland genießt. Der Tag der Luft- und Raumfahrt 2013 war ein voller Erfolg."
Kleine Forscher auf Entdeckungstour beim DLR
Kinder wurden selbst zu Forschern und blickten bei Führungen des Kinderprogramms VIP-Kids hinter die DLR-Kulissen; im Kinderzelt erlebten sie Forschung zum Anfassen. Neben den DLR-Forschungsfliegern übte sich der Nachwuchs im Modellfliegerweitwurf oder bastelte unter den Augen von Astronauten Raketenmodelle. Auf der Kinderbühne erlebten die jungen Besucher mit ihren Eltern den Elefanten aus der Sendung mit der Maus. Die Ritter Rost Band sorgte für gute Stimmung bei klein und groß. Sehr beliebt waren auch die zahlreichen Experimente des DLR_School_Lab.
Zu Besuch im Schwesterlabor der ISS
Großer Andrang herschte im :envihab, das zum ersten Mal seine Türen für die Öffentlichkeit öffnete. Das irdische Schwesterlabor der ISS ist in verschiedene Module unterteilt, in denen unter anderem eine Human-Zentrifuge, eine Druckkammer und ein Schlaflabor zu finden sind. Bei den Luft- und Raumfahrtmediziner des DLR konnten die Besucher sogar ihren eigenen Körper testen, etwa wie es sich liegt, wenn man über mehrere Wochen an einer sechs Grad Kopftieflage-Studie teilnimmt, oder ob man überhaupt fit genug für einen Flug in den Weltraum ist. Bei der Simulations- und Softwaretechnik unternahmen die Besucher eine virtuelle Weltraumreise und „flogen“ selbst via Joystick über den Mars in 3D. Der Lander Philae, der an Bord der ESA-Raumsonde Rosetta unterwegs zum Kometen P67/Churyumov-Gerasimenko ist, und ein Blick hinter die Kulissen der Kontrollräume standen ebenfalls auf dem Programm der Besucher des Tags der Luft- und Raumfahrt.
Das "Herz" einer Turbine im Test
Forschung für die Luftfahrt erleben konnten große und kleine Besucher im DLR-Institut für Antriebstechnik: In einem Hochdruckbrennkammerprüfstand erklärten die Ingenieure, wie sie das Herz einer Turbine, die sogenannte Brennkammer, bis ins kleinste Detail auch mit alternativen Brennstoffen, zum Beispiel Wasserstoff, testen. In den Windkanälen der Über- und Hyperschalltechnologie erklärten die Aerodynamiker die Forschung an den Überschalljets von morgen und wie Raumfahrzeuge den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überstehen; das Institut für Flughafenwesen zeigte den Luftverkehr im Umfeld des Flughafens Köln/Bonn. Wie kalt es für ein Modell im Windkanal werden kann, erklärten Wissenschaftler am kältesten Windkanal Europas, dem Kryo-Kanal-Köln.
Weltrekord: kreditkartengroße Klebefläche hält LKW in der Luft
Einen atemberaubenden Moment trugen die DLR-Werkstoffforscher zum diesjährigen Tag der Luft- und Raumfahrt bei und stellten zugleich einen neuen Weltrekord auf. Für eine Stunde ließen sie einen 16,1 Tonnen schweren LKW an einem Mobilkran in der Luft schweben. Der LKW wurde nur von zwei etwa kreditkartengroßen Stahlbolzen (sieben Zentimeter Durchmesser) gehalten. Ein Spezialkleber hielt die Bolzen zusammen.
Kalk speichert Wärme
Erstmalig konnten die Besucher des Tags der Luft- und Raumfahrt das Kompetenzzentrum für Keramische Werkstoffe und thermische Speichertechnologien "CeraStorE" besichtigen. Zu sehen gab es beispielsweise einen thermochemischen Speicher der Extraklasse, der mit Hilfe von Kalk große Mengen Wärmeenergie in chemische Energie umwandeln kann. Wie viel Kraft in der Sonne steckt, konnten die Besucher des DLR-Instituts für Solarforschung selbst testen und 5- und 10-Cent-Münzen zum Schmelzen bringen. Spannende Ideen zum "Fahren ohne Stau" oder "Wie kommt der Strom aus der Wüste zu uns?" trugen DLR-Referenten vor. Am Stand des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik konnten Besucher selbst ausprobieren, wie komplex schon die Steuerung einer Ampel an einer einzigen Kreuzung ist.
A400M, A300 Zero-G und einzigartige Forschungsflugzeuge
Auf dem Gelände des Kölner Flughafens besichtigte das Publikum die einzigartigen Maschinen der Forschungsflotte des DLR: darunter der größte DLR-Flugversuchsträger Airbus A320-ATRA (Advanced Technology and Research Aircraft), der "Vulcano Ash Hunter" Falcon 20E, der "Fliegende Hörsaal" Cessna 208B Gran Caravan sowie der leichte Mehrzweckhubschrauber BO-105. Ebenfalls konnten die Besucher einen Blick in den Parabelflieger A300 Zero-G werfen, mit dem die Forscher in steilen Flugmanövern Experimente in Schwerelosigkeit durchführen. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr zeigte die Regierungsflugzeuge Airbus A319 CJ und Bombardier Global 5000. Ebenso waren eine C-160 Transall, ein Airbus A310 MRTT MedEvac (Medical Evacuation) sowie ein Eurofighter, ein Tornado und ein Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky CH-53 GS zu sehen. UPS und FedEx präsentierten ihre Frachtflugzeuge Boeing 777F und Boeing 767-300. Der fliegerische Höhepunkt war die Visite des Airbus A400M, der mit zwei Überflügen das Publikum begeisterte.
Mitveranstalter des Großereignisses Tag der Luft- und Raumfahrt waren auch in diesem Jahr der Flughafen Köln/Bonn, die Luftwaffe sowie die Europäische Weltraumorganisation ESA mit dem Europäischen Astronautenzentrum (EAC). Medienpartner sind der WDR, der Kölner Stadt-Anzeiger, der Express, Radio Teddy sowie die Flugrevue und Bild der Wissenschaft.
Zuletzt geändert am:23.09.2013 11:41:39 Uhr
23.09.2013 01:16 - von Jürgen,Köln
Ein ganz großes Lob an alle die diesen Tag miterarbeitet haben.War wieder super toll und informationsreich wie bei den vorigen Tagen.Also in diesem Sinne beste Grüße,Jürgen
23.09.2013 10:49 - von Alex
Leider total überlaufen. Alle interessanten Objekte und Flieger nur mit Wartezeiten von teilweise über einer Stunde zu besichtigen. Die Veranstalter sollten lieber Eintritt verlangen und auf 2-3 Tage verlängern.
23.09.2013 11:08 - von Christina
Ein super gut organisierter Tag. Die Mitarbeiter (DLR, esa, Luftwaffe) waren sehr motiviert und haben ihre Themen klasse vorgestellt den Besuchern vermittelt. Schade, dass es erst in 2 Jahren weiter geht ... ;-)
23.09.2013 11:55 - von Robert B
Ich möchte mich bedanken.Unglaublich wie viele Menschen bei diesem Tag helfen und organisieren. Noch unglaublicher ist es aber dass alle Leute super nett, hilfsbereit und freundlich sind.Super dass trotz des riesen Andranges, sich Zeit genommen wurde um den Kindern alle Fragen zu beantworten.Das Programm von Planetarium, Besichtigungen, Spiele, Astronauten bis hin zu Stars Wars war genial.Ich freue mich schon auf das nächste Mal.Danke das sie so einen großen Aufwand betreiben um andere Menschen glücklich zu machen.GrußRobert B.
23.09.2013 12:37 - von w. Böje
Ein Riesen Dankeschön an die Mitarbeiter bei der B777 . Mit welcher Geduld Sie auch zum Schluss noch das Cockpit erklärten war schon klasse. Danke nochmals
23.09.2013 13:29 - von Thorsten
Hallo,und wieder ein großes Lob an die Organisation und alle Mitarbeiter/innen für den schönen Tag. Es war wieder gut organisiert, es gab viele informative Gespräche und gut für uns, das es dieses mal weniger Besucher waren.Besonders gut waren die Kinderführungen, gerne wieder.Ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Könnte man die Besichtigungen der Flugzeuge als durchlaufende Runde organisieren? Bedingt durch den geringen Durchfluss mit 10 Personen alle 10 Minuten gab es leider zu lange Wartezeiten.Beteiligen sich die Caterer an den Kosten der Veranstaltung mit z.B. Standgebühren? Wenn ja, sind die Preise super und ich zahle den Beitrag gerne, sonst sind sie etwas zu teuer für die Qualität. Bis zum nächsten mal, wir kommen wieder.vgThorsten
23.09.2013 14:00 - von Torsten
Im Großen und Ganzen super, aber:Ich fände es schön, wenn das komplette Event nicht so stark auf das "junge" Publikum (Kinder) zugeschnitten wäre. Man hat fast nur Familien gesehen und für Ingenieure, Physiker und andere technisch und naturwissenschaftlichen Gebiete wurde, meiner Meinung nach, zu wenig und alles etwas zu oberflächlich präsentiert.
23.09.2013 14:46 - von Dieter
Vor einigen Jahren waren wir zum ersten Mal beim Tag der Luft- und Raumfahrt des DLR (hieß damals noch Tag der offenen Tür) - und waren begeistert. Dieses Mal konnten wir leider nicht kommen.Gibt es schon einen Termin für den nächsten Tag der Luft- und Raumfahrt?Gruß, Dieter
23.09.2013 16:14 - von Torsten
Toll....Sowohl mein Sohn (9 Jahre) als auch ich waren begeistert und bedanken uns bei allen Mitwirkenden und super freundlichen Helfern für den tollen Tag.Liebe Grüße aus Solingen
23.09.2013 18:40 - von Torsten
Es war wie immer sehr gut organiesiert, sodas man sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmittlen zum Gelände kam. Und auch wenn man wie ich jetzt das dritte mal da war, man sieht immer wieder was neues und kann nur sagen... ich bin 2015 wieder dabei....
24.09.2013 09:24 - von Michael
ich komme nun schon seit über 30 Jahren immer wieder mal zum Tag der Luft- und Raumfahrt, um mich über die neuesten Entwicklungen zu informieren (früher noch DFVLR & Tag der offenen Tür). Im Laufe der Zeit hat sich diese Veranstaltung immer mehr zum Familienereignis entwickelt. Das ist einerseits positiv, da ich selbst dahingehend beeinflußt wurde, den Beruf des Ingenieurs zu ergreifen. Negativ ist jedoch, dass man durch den großen Andrang nur noch schwer an tiefergehende Informationen kommt.Ein großes Lob an alle Mitarbeiter und HelferGruß Michael
24.09.2013 09:53 - von Fabian Walker (DLR Kommunikation)
Hallo Dieter, der Tag der Luft- und Raumfahrt findet alle zwei Jahre statt. Der nächste Termin wird somit erst 2015 fest stehen.Grüße, Fabian Walker (DLR-Kommunikation)
24.09.2013 15:50 - von Simon
Es war interessant, sich mal umschauen zu können. Es tut mir ein wenig leid für die Veranstalter, dass trotz besseren Wetters als letztes Mal, nur gut 1/3 so viele Besucher da waren wie 2011. Auch wenn es mir nicht so leer vor kam.
27.09.2013 18:55 - von B777 A/C MX
Vielen Dank für das Kompliment Willi. ;)Es war trotz der vielen Arbeit und dem früh aufstehen ein schöner Tag!Die gefühlten 1000 "Warum"s von 4-5 jährigen Kindern haben am meißten Spaß gemacht. War ein guter Test für das eigene Fachwissen und eine schöne Abwechslung zu den gewöhnlichen Fragen. :) Würde mich freuen, wenn wir nächstes Mal wieder dabei sind.Vielen Dank an das DLR und an alle anderen die das Event möglich gemacht haben!
30.09.2013 09:40 - von Andreas
War wieder ein schöner Tag, für den großen Andrang kann die DLR ja nichts. War schade, daß um 12 Uhr nur noch eine letzte Kindertour für meine Tochter frei war. Das Stickerheft war auch eine tolle Idee - nur wird es wohl kaum einer komplett vollbekommen haben, denn die Stickerausgabestelle im envihab war nicht zu erreichen ohne stundenlanges Anstehen oder über die (schnell ausgebuchte) Kindertour. Aber sehr positiv - anders als 2011 hatte ich diesmal keinerlei Wartezeit bei den Shuttlebussen, selbst bei der Rückfahrt um 18 Uhr - waren diesmal deutlich mehr Busse im Einsatz?
30.09.2013 13:23 - von Fabian Walker (DLR Kommunikation)
Hallo Andreas,du kannst für deine Tochter gerne via kommunikation@dlr.de die fehlenden Sticker anfragen! (siehe auch Seite 2 im Stickerheft)Zur Frage der Busse: Ja, wir hatten dieses Jahr deutlich mehr Busse im Einsatz.Danke für dein Kommentar, GrüßeFabian Walker (DLR Kommunikation)