Die europäische Weltraum-Mission Rosetta erreichte im August 2014 nach zehnjähriger Reisezeit den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Drei Monate später wurde das Forschungsmodul Philae auf "Tschuri" abgesetzt – die erste Raumsonde überhaupt, die auf einem Kometen landete. Ein fantastisches wissenschaftliches Abenteuer und ein herausragendes Projekt der Raumfahrt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) - in Zusammenarbeit mit dem Museum für Naturkunde Berlin und der Max-Planck-Gesellschaft - nimmt Sie mit auf eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems.
In der Sonderausstellung "Kometen. Die Mission Rosetta. Eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems" zeigte das DLR von August 2016 bis Ende Januar 2017 in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde Berlin und der Max-Planck-Gesellschaft, warum Kometen so faszinierend sind und wie die Rosetta-Mission ihre Geheimnisse erforschte. Über 700.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, das Modell des Kometen "Tschuri" in Maßstab 1:1000 zu bestaunen und sich umfangreich über die Mission zu informieren.
Kometen - die Schweifsterne! Besucher aus den Tiefen des Sonnensystems. Die meisten aus Regionen weit jenseits der Planeten. Kometen sind ungewöhnliche, gelegentlich spektakuläre und noch immer rätselhafte Himmelskörper. Schwarze Brocken aus Staub und Eis und - das wissen wir - so alt wie das Sonnensystem selbst.
Auf Kometen suchen wir den Schlüssel zu den Anfängen unserer kosmischen Heimat - und damit auch der Erde. Am Rande unseres Sonnensystems existieren Billionen von Kometen. Ursprüngliche, seit viereinhalb Milliarden Jahren nahezu unveränderte Materie.
Welche Eigenschaften haben diese Körper? Wie sind sie aufgebaut? Wie werden sie aktiv? Kam das Wasser unserer Ozeane als Kometeneis auf die Erde? Waren Moleküle im Staub und Eis der Kometen die Urbausteine für das Leben auf der Erde?
Die europäische Kometenmission Rosetta wurde im Jahre 2004 auf ihre lange Reise zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko geschickt, um diese und viele weitere Fragen beantworten zu können. Im August 2014 war sie am Ziel und eine spannende wissenschaftliche Spurensuche begann.
Hier kommen Sie zu den Inhalten der Ausstellung:
Faszination Kometen
Kometenforschung
Projekt Rosetta
Die Mission
Missionsergebnisse
Sechs Monate lang war die Sonderausstellung "KOMETEN - die Mission Rosetta: Eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems" eine Attraktion im Museum für Naturkunde in Berlin. Am 26. Januar 2017 schloss die Sonderausstellung, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit dem weltbekannten Berliner Museum und der Max-Planck-Gesellschaft zusammengestellt hatte. Mehr als siebenhunderttausend Besucher bestaunten nach Angaben des Museums ein über vier Meter großes Modell des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko im Maßstab 1:1000 und erfuhren alles Wissenswerte über Kometen und die europäische Raumfahrtmission Rosetta. Die Sonde war 2004 auf ihre lange Reise gestartet, hat zwischen 2014 und 2016 den geheimnisvollen "Schweifstern" erforscht und dabei die Landesonde Philae auf ihm abgesetzt.
Ende September diesen Jahres kam die Rosetta-Mission mit dem spektakulären Aufsetzen ihres Orbiters auf der Oberfläche des Kometen 67P/Churyumov-Gersimenko zum Ende ihrer Beobachtungsphase. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nach 4595 Tagen im All 7,9 Milliarden Kilometer zurückgelegt, sechs Vorbeiflüge an der Erde, am Mars und zwei Asteroiden absolviert und in einer mehr als zweijährigen Kampagne den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenkoauf seiner Reise durchs Sonnensystem begleitet und mit elf wissenschaftlichen Experimenten sowie mit einem 2014 bereits gelandeten Roboter Philae untersucht. Eine der Entdeckungen veröffentlichte nun das wissenschaftliche Magazin "Science", an der auch zehn Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt waren. Der Artikel, der auf Daten des Spektrometers VIRTIS (Visible and Infrared Imaging Spectrometer) basiert, berichtet über die Entdeckung von kurzzeitig erscheinendem Trockeneis (Kohlendioxid-Eis) in bestimmten Oberflächenbereichen des Kometen, denen die Entstehung zweier ungewöhnlicher großer Wassereisaufschlüsse folgte. "Erstmals konnte CO2-Eis anhand von eindeutigen spektralen Eigenschaften innerhalb eines größeren Fleckens von etwa 80 mal 60 Meter im Gebiet Anhur auf der Oberfläche eines Kometen nachgewiesen werden", berichtet DLR-Planetenforscherin Gabriele Arnold, die die Arbeiten von VIRTIS in Deutschland koordiniert.
Seit seiner erfolgreichen Landung am 12. November 2014 steht Lander Philae auf der Oberfläche des Kometen Churyumov-Gerasimenko. Nicht an der gemütlichen Stelle, die für seine Landung ausgewählt worden war, sondern nach drei Hüpfern dort, wo es rauh und schattig ist. Nun erhält der Lander auf dem Kometen allerdings Gesellschaft: Die Raumsonde Rosetta, die bisher um den Kometen kreiste, wird am 30. September 2016 ebenfalls auf Churyumov-Gerasimenko abgesetzt. Auch wenn die vierte Landung keine Landung im wörtlichen Sinne, sondern vielmehr ein sanfter Impakt ist - Orbiter und Lander werden dann wieder vereint auf dem Kometen um die Sonne reisen. "Natürlich ist es in gewisser Weise ein sentimentaler Anlass, wenn eine Mission, an der man über zwei Jahrzehnte gearbeitet hat, mit so einem Impakt endgültig zu Ende geht“, sagt Philae-Projektleiter Dr. Stephan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Andererseits haben wir so viele Daten gewonnen, dass man auch nicht traurig sein sollte.“
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eröffnet eine Ausstellung zur Rosetta-Mission im Museum für Naturkunde Berlin.