DLR Magazin 140 - page 8-9

g
Meldun en
SAMURAI im Dienst für
leisere Triebwerke
Die Flughafenanwohner träumen noch davon – mit SAMURAI
soll es möglich werden. Das Messtechnik-Projekt (Synergy of
advances measurement techniques for unsteady and high
Reynolds number aerodynamic investigations) hat zum Ziel,
Lärm, der bei Triebwerken entsteht, zu ermitteln und zu simu­
lieren. So sollen langfristig leisere Triebwerke für Flugzeuge
möglich werden.
Dazu vermessen die DLR-Wissenschaftler mit Lasertech-
nik und Mikrofonen die Lärmquellen im Triebwerksstrahl und
am Hauptrotor. Das Laserlicht soll turbulente Strömungen im
Ansaug- und Abstrahlbereich sichtbar machen. Durch diese
Dichte- und Geschwindigkeitsschwankungen wird Schall ver-
ursacht, der sich zu einem Lärmpegel
aufaddieren kann. Die Mikrofone mes-
sen diesen jeweiligen Lautstärkepegel
der im Laserlicht sichtbaren Strömun-
gen.
Für die Tests am Hamburger
Flughafen nutzen die Lärmforscher
das DLR-Forschungsflugzeug A320-
ATRA. ATRA ist der optimale Testkan-
didat für die Experimente, da es sich
bei seinen Triebwerken um häufig in
der Luftfahrt vertretene
Modelle handelt.
s.DLR.de/hid8
Weltraumschrott im Visier
Auf der Stuttgarter Uhlandhöhe wird das Verfahren zur Detektion
von Weltraumschrott getestet. Ein nächster Schritt könnte der Nach-
weis der Objekte mittels Laser sein.
50 Jahre Forschung
im Überschall
Raumfahrzeuge, Flugzeuge und Hubschrauber – seit 50 Jah-
ren werden sie in Göttingen getestet und erprobt. Der 1963
gebaute Transsonische Windkanal in Göttingen simuliert, wie
sich Objekte im sogenannten transsonischen Bereich verhal-
ten. Dieser Bereich beschreibt Geschwindigkeiten nahe der
Schallgeschwindigkeit und darüber hinaus. Dazu ist der
Transsonische Windkanal für Versuche mit mehr als doppel-
ter Schallgeschwindigkeit ausgelegt. Für die Grundlagen­
forschung werden darin neuartige Steuerungssysteme, der
Strömungslärm in Flugzeugen oder der Einfluss von Böen
und Turbulenzen auf Flugzeuge untersucht. Im Auftrag der
internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie übernimmt
der Windkanal zudem weitere Messungen.
In den Jahren 1992 und 2009
ist der Windkanal stark modernisiert
und seine Leistungen dabei ausgebaut
worden. Heute ist er 50 Meter lang
und zwölf Meter hoch. Über einen Ver-
dichter strömen bis zu zwölf Megawatt
Luft an den maßstabsgetreuen Model-
len vorbei. Diese Strömungen werden
im Windkanal sichtbar gemacht und
vermessen.
s.DLR.de/j61r
Nach der Abend- und vor der Morgendämmerung klarer
Tage sitzt ein kleines Team von Forschern des DLR Stuttgart
vor einem Teleskop und beobachtet den Himmel. Doch sie
betrachten keine Sterne oder Planeten – sie halten nach
Schrott Ausschau, Weltraumschrott. Ihre Aufgabe ist es,
Weltraumobjekte zu beobachten und ihre Flugbahn zu
vermessen. Dazu gehören nicht nur ausgediente Flugkörper
und Trümmerteile, sondern auch aktive Satelliten und die
Internationale Raumstation ISS, die sich alle im niedrigen
Orbit der Erde – bis zu 1.000 Kilometer entfernt – befinden.
Mit den Messungen möchten die Forscher vom DLR-Institut
für Technische Physik die Flugbahn von Satelliten genauer erfas-
sen. Als Grundlage für die Beobachtungen dient ein bestehen-
des Verzeichnis von Weltraumobjekten, das ungefähr den Zeit-
punkt angibt, wann welches Objekt am Himmel zu sehen ist.
Dazu fährt das Spiegelteleskop auf die vorbestimmte Position
und wartet, bis das Ziel im Sichtfeld auftaucht. Sobald das Objekt
erscheint, muss es schnell gehen: Die zu beobachtenden Gegen-
stände haben eine Geschwindigkeit von rund acht Kilometern pro
Sekunde und sind daher nur wenige Minuten am Himmel sichtbar.
Dabei macht das Teleskop zehn bis 20 Aufnahmen vom Überflug.
Durch die genauen Vermessungen mit dem Spiegelteleskop und
die anschließenden Flugbahnberechnungen sollen auf lange Sicht
Zusammenstöße mit aktiven Objekten, wie zum Beispiel Satelli-
ten, verhindert werden.
s.DLR.de/8pp9
Besser schlafen auf Langstreckenflügen
DLR-WEBCAST MIT ASTRONAUT
ALEXANDER GERST
s.DLR.de/hz4d
Der nächste Deutsche im Weltall – bald
heißt es für Alexander Gerst Koffer
packen: Am 28. Mai 2014 wird er an
Bord einer Sojus-Rakete zur ISS aufbrechen. Im DLR
Webcast spricht er über sein Training, das Leben im All
und die Spezialaufgaben eines jeden Raumfahrers.
BILDERSUCHE LEICHT GEMACHT
s.DLR.de/3v1y
Creative Commons bedeutet „schöpfe-
risches Allgemeingut“: Inhalte wie
Bilder, Videos oder Texte, die unter
einer CC-Lizenz stehen, dürfen von der Öffentlichkeit
kostenlos genutzt werden. Creativecommons.org bie-
tet mit der CC Search ein wirklich hilfreiches Tool
dafür!
EINGEFRORENES EUROPA:
UMWELTSCHUTZ-DOKU
s.DLR.de/jv8k
Wie wäre das Klima in Europa ohne den
Golfstrom? In der knapp einstündigen
englischen Dokumentation „The Gulf
Stream and The Next Ice Age“ der Umweltschützer
Nicolas Koutsikas und Stephan Poulle wird der
Zusammenhang zwischen Golfstrom und Klimawandel
beleuchtet und über mögliche Folgen gesprochen.
INTERAKTIVE LERNSOFTWARE ZUM
THEMA ELEKTRIZITÄT
s.DLR.de/9x3i
Welche Materialien leiten Strom, wie baut
man einen Stromkreis und wo kann Strom
gespart werden? Der Energieversorger
EWE bietet hierzu ein interaktives Tool an, das nicht
nur Nachwuchsforscher interessieren dürfte.
RAUMFAHRT-WISSENSTEST AUF GEO.DE
s.DLR.de/2qcx
Im Geo-Wissenstest über die Raumfahrt
lässt sich nicht nur der intergalaktische
Kenntnisstand überprüfen, sondern auch
geschichtliches Know-how. Hat man falsch getippt,
gibt es als Trostpreis die richtige, zu-weilen überra-
schende Antwort.
SPRITPREISMONITOR: MARKTTRANSPARENZ-
STELLE DES BUNDESKARTELLAMTS
s.DLR.de/4skp
Mitte September 2014 ging das Projekt
in den Probelauf: Das Bundeskartellamt
möchte die Preisgestaltung für Kraftstoffe
transparenter machen. Über fünf zugelassene
Verbraucher-Informationsdienste können Autofahrer
die günstigste Tankstelle in der Nähe suchen.
INTERAKTIV: MEILENSTEINE DER LUFTFAHRT
VON 1783 BIS 2005
s.DLR.de/b27t
Der Zeitstrahl auf Planet Wissen gibt
Einblicke in die Meilensteine der Luftfahrt.
Wussten Sie, dass der erste Motorflug
bereits 1903 stattfand? Entdecken Sie die spannende
Geschichte der Eroberung des Himmels.
Während der Versuchsreihe ging es jeden Abend um 23 Uhr für vier
Probanden in die Unterdruckkammer. Dabei standen sie in ihrem
Schlaf die ganze Zeit unter gesundheitlicher Beobachtung.
Wenn das Flugzeug startet, spüren die Passagiere meist schon nach wenigen Sekunden den sinkenden Luftdruck auf den Ohren.
Was sie jedoch nicht wahrnehmen, ist die gleichzeitige Abnahme von Sauerstoffmolekülen in der Luft. Das wirkt sich besonders auf
den Schlaf der Passagiere und die Ruhephase der Piloten aus, vermuten die Forscher des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin.
Ein erholsamer Schlaf ist für die Piloten essenziell, da von ihrer Leistungsfähigkeit auch die Sicherheit des Fluges abhängt.
Mit Hilfe einer Unterdruckkammer untersuchten die For-
scher den Zusammenhang von Luftdruck, Sauerstoffkonzent­
ration und Schlafqualität. Dazu änderten sie den sogenannten
Sauerstoffpartialdruck, bei gleichbleibendem Kabineninnen-
druck. Für den zusätzlichen Sauerstoff entnahmen sie im gleichen
Maße Stickstoff aus der Luft. Über ein am DLR selbst entwickeltes
Regelungssystem können die Forscher per Computersteuerung
auch sehr schnelle Druckwechsel präzise in der Anlage simulieren.
Diese Möglichkeit macht die Druckkammer in Köln-Porz einmalig.
Bei der Studie wechselten sich zwei vierköpfige Personengruppen
von Nacht zu Nacht ab. Von außen überwachten die Mediziner
Herzschlag, Atmung und Bewegung der Probanden sowie die
Aktivität des Gehirns und die Sauerstoffsättigung des Bluts.
Die Ergebnisauswertung läuft noch bis
Ende 2013.
s.DLR.de/i1mp
Techniker Andreas Grimme richtet das Modell
des Versuchsflugzeugs X31 für den Test im
Windkanal ein. Die Modelle müssen Winde bis
zu doppelter Schallgeschwindigkeit aushalten.
Für die Testläufe befindet sich das Forschungs-
flugzeug ATRA in einer Lärmschutzhalle der
Lufthansatechnik auf dem Hamburger Flug-
hafen
MELDUNGEN
|
DLR
ma
G
azın
140
|
9
1,2-3,4-5,6-7 10-11,12-13,14-15,16-17,18-19,20-21,22-23,24-25,26-27,28-29,...60
Powered by FlippingBook