Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin wird künftig die Tauglichkeitsuntersuchung der Anwärter für den privaten bemannten Raumflug der Firma XCOR Spaceline N.V. durchführen. Diese Kooperationsvereinbarung, die gestern in Köln geschlossen wurde, beinhaltet die medizinische und psychologische Untersuchung der potentiellen Raumflug-Kandidaten auf dem Gelände des DLR in Köln.
XCOR bietet den kommerziellen Raumflug bis zu einer Höhe von 100 Kilometern mit dem Raketenflugzeug Lynx an. Das suborbitale Flugzeug wird in Mojave, CA, USA, gebaut. Der Raumflug dauert eine Stunde und ist laut XCOR relativ ungefährlich mit einer Belastung zwischen 2 und 4,5 G und somit nicht vergleichbar mit der Belastung „richtiger“ Astronauten. Dennoch ist es eine große Herausforderung für die privaten Raumfahrer und bedarf einer umfangreichen und gründlichen medizinischen Betreuung sowie eines speziellen Trainings. Das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin DLR stellt XCOR seine Expertise und Erfahrung in diesem Bereich zur Verfügung und entwickelt dafür ein eigenes Untersuchungsprotokoll für die medizinischen und psychologischen Tauglichkeitsuntersuchungen. Bei der Kooperation wird es auch um Erkenntnisse im Bereich der Erfahrungen mit privaten Raumfahrern in verschiedenen Altersgruppen, Bevölkerungsschichten und mit unterschiedlichen Fitness-Graden gehen und um die Vermeidung von Risiken wie medizinischen Notfällen, Ohnmacht und Übelkeit.
Von links: Dr. Martin Trammer, DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Flight Medicine Clinic Dr. Claudia Stern, DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Flight Medicine Clinic Harry van Hulten, XCOR Space Expeditions, Experimental Test Pilot, Mission Control Jay Gibson, XCOR Space Expeditions, CEO Uta Marita Meissner, XCOR Space Expeditions Germany Professor Dr. Rupert Gerzer, Leiter DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin Ben Droste, XCOR Space Expeditions, Chairman Professor Dr. Bernhard Koch, stellvertretender Leiter DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin