Mit der Kurzarm-Humanzentrifuge ist das DLR mit einem neuartigen Trainingsgerät zur Erforschung der Auswirkungen von künstlicher Schwerkraft auf den menschlichen Körper ausgestattet. Das System wurde speziell entwickelt, um komplexe Übungen durchzuführen und zu erfassen. Während der Rotation können erstmals Bewegungsläufe exakt gemessen und medizinische Untersuchungen (Sonographie) durchgeführt werden.
Quelle: DLR/ Foto: Christian Gahl.
Galerie teilen:
Quelle: DLR.
In :envihab können erstmalig verschiedene, interdisziplinäre Forschungsmodule in einer Anlage kombiniert werden. Eine der Besonderheiten ist die neue Kurzarm-Humanzentrifuge. Sie bietet erweiterte Möglichkeiten zur Erforschung der Wirkung von erhöhter Schwerkraft, besonders als Gegenmaßnahme zu den gesundheitlichen Risiken, die unter Schwerelosigkeit auftreten. Sowohl Astronauten als auch Weltraumtouristen leiden bei längeren Aufenthalt im All unter dem Abbau von Knochen- und Muskelmasse, außerdem treten Herz-Kreislauf-Schwäche, Schwindel, aufgedunsenes Gesicht, Bewegungskrankheit, Funktionsstörungen des Innenohrs, geschwächtes Immunsystem und Rückenschmerzen auf.
Die bislang verfügbaren Gegenmaßnahmen sind immer noch unzureichend und die Reaktionen auf künstlich erzeugte Schwerkraft müssen noch besser untersucht werden. Kurzarmzentrifugen bieten Wissenschaftlern die Möglichkeit, diese Auswirkungen auf den menschlichen Körper zu untersuchen sowie eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit der Astronauten durch verschiedene Trainings- und Testmethoden zu erreichen.
Die Ergebnisse aus Studien zu den Auswirkungen der Schwerelosigkeit haben wiederum Anwendungsmöglichkeiten für gesundheitliche Probleme, die auf der Erde auftreten. Dabei handelt es sich u.a. um die Folgen längerer Bettlägerigkeit (z.B. bei längerer Krankheit oder in Folge des Alterns). Mit den hervorragenden Möglichkeiten der Humanzentrifuge können beispielsweise die Wirkmechanismen zur Behandlung von Osteoporose, Muskelschwund oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems erforscht werden.
Für weitere Informationen aus aktuellen Projekten folgen Sie bitte diesem Link!
M1.envihab@dlr.de