Die Reise zum Roten Planeten und zurück würde etwa eineinhalb Jahre dauern. Wollte man auf Mond oder Mars leben, wären längere Aufenthalte unter Weltraumbedingungen erforderlich. Abgesehen von Fragen der körperlichen Gesundheit wäre man mit einer Reihe völlig neuer Problemstellungen bezüglich der Psyche der Raumfahrer konfrontiert. Wie würde sich ein längerer Entzug von sensorischen Reizen auf die Mannschaft auswirken? Wie würde das Team auf das Zusammenleben auf engstem Raum und eingeschränkten sozialen Kontakt reagieren? Hätten die Astronauten Heimweh und würde dies ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen? Wie würden sie mit Stress unter extremen Bedingungen im All umgehen?
In vielen Fällen sind diese Probleme vergleichbar oder identisch mit denen der Menschen auf der Erde, z. B. von Patienten bei langfristiger Bettruhe, bei einem Kuraufenthalt oder bei hoch qualifizierten Teams, die unter extremen Stress- oder Arbeitsbedingungen arbeiten.
Das Psychologielabor von :envihab ermöglicht die Untersuchung von Probanden unter komplexen, jedoch standardisierten Bedingungen, bei denen die individuellen Eigenschaften der Versuchsperson einfließen, um Antworten auf wichtige Fragen darüber zu finden, wie es dem Menschen im Weltraum ergeht.
Im hochmodernen Psychologielabor werden die Probanden isoliert, immobilisiert und Stresssituationen ausgesetzt. Damit können beispielsweise Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie sich ausgedehnte Weltraumreisen auf die Fähigkeit der Besatzungsmitglieder auswirken, notwendige Aufgaben wie etwa das Andocken des Shuttles an die Weltraumstation auszuführen. Zudem werden Studien über den Einfluss langer Raumfahrten auf die Beziehungen zwischen den Besatzungsmitgliedern durchgeführt und physische und psychische Methoden zur Prävention und Rehabilitation der Auswirkungen von Immobilisierung, Isolation und Schwerelosigkeit untersucht.
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