Auf dem Dauertestfeld DEMMIN findet mit AgriSAR 2006 in diesem Jahr erstmalig eine sich über mehrere Monate erstreckende Messkampagne mit internationaler Beteiligung statt. Ziel von AgriSAR 2006 ist es, mit den gesammelten Daten die Genauigkeit von Algorithmen zur Berechnung von z. B. Bodenfeuchte, Biomasse und Chlorophyllgehalt aus Fernerkundungsdaten zu überprüfen. Darüber hinaus soll die Entwicklung neuer Algorithmen gefördert und das Design künftiger Satellitensensoren, insbesondere der europäischen Sentinel-Missionen, für landwirtschaftliche Anwendungen optimiert werden.
Das Projekt „AgriSAR 2006” wird durch die Europäische Weltraumagentur ESA gefördert und führt Wissenschaftler aus Italien (National Research Council, Universität Neapel), Spanien (Universität Valencia, Universität Alicante), Belgien (Universität Gent), den Niederlanden (International Institute for Geo-Information Science and Earth Observation), Dänemark (Technische Universität Dänemark), Großbritannien (Universität Canfield) und Deutschland (Universität Kiel, Ludwigs Maximilian Universität München, Universität Jena, Freie Universität Berlin) auf die Flächen des Görminer Landwirtschaftsbetriebs „Peenetal”. Die Gesamt-Projektleitung des Projektes „AgriSAR 2006” liegt beim DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme (HR), Oberpfaffenhofen.
In der ersten Juliwoche fand die dritte Intensivmesskampagne statt, die den Höhepunkt der seit April wöchentlich stattfindenden Befliegungen und Beprobungen darstellte. In dieser Woche waren Teams von den zuvor genannten Universitäten und Forschungseinrichtungen ebenso zu Gast wie Vertreter der ESA, des DLR, des Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), des Deutschen Wetterdienstes und die beiden Flugteams. Zum Einsatz kamen zwei Flugzeuge: Das Flugzeug DO228 des DLR trug ein Radarsystem (E-SAR) des DLR-Instituts für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme, Oberpfaffenhofen. Das Flugzeug CASA-212-200 des spanischen National Institute for Aerospace Technology (INTA) trug den INTA-eigenen Hyperspektralsensor AHS sowie den Hyperspektralsensor CASI der kanadischen Firma ITRES Research. Gestartet wurde vom Flughafen Neubrandenburg Trollenhagen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg und der Firma NODIC wurde außerdem erfolgreich ein Testflug über Neubrandenburg durchgeführt, um die Geometrie des CASI-Sensors zu justieren.
Die seit 2005 laufende Projektarbeit von Schülern des Neustrelitzer Gymnasiums Carolinum auf dem Dauertestfeld DEMMIN ist in diesem Jahr ebenfalls in die wöchentlichen AgriSAR-Erhebungen des DFD in Neustrelitz eingebunden. Zwei Schüler hatten darüber hinaus die Möglichkeit, an der Vorbesprechung zur dritten Intensivmesskampagne teilzunehmen und einen Tag lang in verschiedenen Teams mit zu arbeiten.