Faser-Metall-Laminate (FML) sind heute potentielle Werkstoffe für Primärstrukturen von Großraumflugzeugen. So wird der Rumpf des Airbus A380 teilweise aus Glare-Strukturteilen gebaut. Glare ist ein geschichteter Werkstoff, bestehend aus Aluminium 2024-T3 Legierungen und Glasfaser-Prepreg-Schichten. Er besitzt ausgezeichnete Eigenschaften bezüglich Schadenstoleranz (Fatigue, Impact, Korrosion), Feuerwiderstand und geringem Gewicht.
Zur Verifizierung der Berechnungsmethoden für thermische Nachweise wurde im Rahmen dieses Projekts ein Glare-Panel hergestellt und experimentell unter Thermallasten geprüft. Die Abmessungen sind repräsentativ für entsprechende Rumpfstrukturteile im A380 gewählt.
Neben den Versuchen wurden verschiedene Modelle zur Strukturberechnung mit Hilfe von Finite Elemente Programmen überprüft. Geeignete FE-Diskretisierungen wurden dann zur Vorhersage und Simulation des Thermalverhaltens des Panels unter verschiedenen Versuchsbedingungen verwendet. Ein wesentliches Ziel war es, durch gute Übereinstimmung der Berechnungen mit den Testergebnissen die Güte und Anwendbarkeit dieser Berechnungsmethoden aufzuzeigen. Neben der Möglichkeit, kostspielige Versuche durch numerische Simulationen zu ersetzen, wurden damit genaue und zuverlässige Aussagen über das Temperaturverhalten realer Glare-Strukturen ermöglicht. Diese sind Vorraussetzung für eine effektive Ausnutzung des Materials und ermöglichen damit große Gewichteinsparungen bei der Bemessung.