Neuartiger AddCompS-Druckkopf zum kohlenstoffverstärkten 3D-Druck von hochbelastbaren Bauteilen mit Endlosfasern
Additiv gefertigte, druckaktuierte Flügelhinterkante
Verbringung von 3D-gedrucken Anschlusselementen und CFK-Bauteilen am Beispiel eines Modellflugzeugs
Leichtbaustrukturen aus faserverstärkten Kunststoffen, die neben der Luft- und Raumfahrt auch im Automobilbau und der Windenergiebranche sehr gefragt sind, werden immer komplexer und individueller. Die rasante Entwicklung des 3D-Drucks schafft hier immer anspruchsvollere Leichtbauteile, deren Einsatz in der Faserverbundfertigung neue Möglichkeiten eröffnet. Unter dem Begriff AddComS (Additive Composite Structures) erforscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun, wie sich 3D-Druckverfahren in bereits bestehende Produktionstechnologien integrieren lassen. Bisher nicht effizient herstellbare multimaterielle und mehrskalige Werkstoffe sowie Strukturen und Systeme mit integrierten Funktionen, sollen somit in naher Zukunft leichter und kostengünstiger realisierbar sein.
Mit diesen Forschungsthemen beschäftigten sich 160 Wissenschaftler aus dem DLR, aus Universitäten und der Industrie, die am 19. Oktober in Braunschweig tagten. Der DLR Wissenschaftstag wird jährlich vom Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik veranstaltet. Die wissenschaftliche Fachkonferenz ebnet den Weg von der Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung.
Begleitet wurde die Konferenz von einer Ausstellung mit additiv gefertigten Exponaten, beispielsweise formveränderlichen Strukturen, die zukünftig im Bereich der Steuer- und Landeklappen von Flugzeugtragflächen eingesetzt werden können, um Kraftstoffeinsparungen zu erzielen. Mit der Kombination von festen und flexiblen Materialien ist mittlerweile der 3D-Druck formvariabler Flügelkanten möglich, die über elastische luftdruckgesteuerte Zellen verfügen. Im Rahmen der Ausstellung wurde zudem ein neuartiger AddCompS-Druckkopf zum kohlenstoffverstärkten 3D-Druck von hochbelastbaren Bauteilen mit Endlosfasern demonstriert.
Außerdem hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, die Fertigungslabore des Instituts für Faserverbundleichtbau und Adaptronik zu besichtigen, um so einen Eindruck über aktuelle Forschungsarbeiten zu gewinnen.
Wie in jedem Jahr stehen die Vorträge der Referenten sowie eine Teilnehmerliste rechts im Download-Bereich zur Verfügung.