Zum 8. Mal hat der Engineering-Dienstleister IAV am 07.11.2011 in Berlin den Hermann-Appel-Preis für Nachwuchsingenieure verliehen. Unter den Preisträgern war auch Dr. Peter Mock mit seiner Dissertation „Entwicklung eines Szenariomodells zur Simulation der zukünftigen Marktanteile und CO2-Emissionen von Kraftfahrzeugen (VECTOR21), die er in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fahrzeugkonzepte an der Universität Stuttgart geschrieben hat.
Der Hermann-Appel-wird in den drei Kategorien Elektronikentwicklung, Antriebsstrangentwicklung und Fahrzeugentwicklung für herausragende Diplom-, Master- oder Doktorarbeiten verliehen. Die Dissertation von Dr. Mock erhielt einen Sonderpreis. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung eines innovativen Computermodells, das eine Reihe von relevanten Einflußfaktoren berücksichtigen kann um dergestalt die Evolution von neuen Fahrzeugtechnologien und korrespondierenden, teilweise alternativen Kraftstoffen in den Markt nachzubilden. Grundlage hierfür ist eine umfangreich erarbeitete Datenbank mit ausgewiesenen technischen Potentialen sowie den korrespondierenden einhergehenden Kosten von verschiedenen Fahrzeugvarianten. Dr. Mock führte eine Analyse verschiedener Technologien und Kraftstoffe durch, die heute verfügbar sind sowie künftig verfügbar werden und hat sie hinsichtlich der bisherigen und zukünftigen Entwicklung betreffend ihrer technischen Parameter und Kosten abgeschätzt und bewertet. Einen besonderen Schwerpunkt legt er auf Batterien- und Brennstoffzellen für die Anwendung in künftigen Fahrzeugkonzepten. Für die Analyse dienten ihm Instrumente aus der Technikbewertung wie zum Beispiel Lernkurven oder Patentanalysen. Das eigentliche neue Computermodell mit dem Namen VECTOR 21 entwickelte er aus einer vereinfachten Simulation des Kaufverhaltens von Neufahrzeug-Kunden. Dafür diente der rational orientierte Entscheidungsprozeß als Grundlage: Die Gesamtnutzungskosten (relevant cost of ownership) werden über einen vorgegebenen Zeitraum identifiziert und verglichen. Für die Berechnung berücksichtigt das Modell eine Vielzahl von unterschiedlichen Kundentypen mit ebenfalls unterschiedlichen Fahrleistungen und spezifischen Zahlungsbereitschaften. Ergebnisse sind die simulierten Diffusionsverläufe konventioneller und alternativer Antriebskonzepte, sowie die daraus berechneten zukünftigen Marktanteile und insbesondere die Entwicklung von CO2-Emissionen und Kosten für die beteiligten Akteure.
Betreut wurde die Arbeit von Dr. Mock am Institut für Fahrzeugkonzepte von Prof. Horst E. Friedrich als Hauptberichter und von Dr. Stephan Schmid. Die Betreuung seitens Universität erfolgte durch Prof. Dr.-Ing. Bernd Bertsche als Vorsitzender. Der diesjährige Preis war mit jeweils 3000 Euro dotiert und ist dem IAV-Gründer Prof. Dr. Hermann Appel (1932 – 2002) gewidmet, der das Unternehmen 1983 gegründet hat.