Fortschrittliche Konzepte und Assistenzsysteme für Piloten, Lotsen und Leitstandspersonal werden in der Abteilung Systemergonomie im Sinne der menschzentrierten Automatisierung entwickelt. Die Abteilung ist dazu querschnittlich im Institut verankert und unterstützt die Fachabteilungen bereits in frühen Konzeptphasen. Darüber hinaus plant und leitet das interdisziplinäre Team aus Psychologen, Ingenieuren und Informatikern Validierungen mit Operateuren in Echtzeitsimulation, Feldversuchen und Flugtests.
Die Arbeit der Abteilung folgt dabei der European Operational Concept Validation Methodology (E-OCVM). Hierbei werden zuerst die Erfüllung operationeller Anforderungen und die Akzeptanz neuer Konzepte durch die künftigen Anwender überprüft. Im nächsten Schritt wird der Einfluss auf Kapazität, Effizienz, Sicherheit, und nicht zuletzt Human Factors - hier insbesondere Situationsbewusstsein und Arbeitsbeanspruchung - nachgewiesen.
Im Bereich der Messmethodik ist der gezielte Einsatz der Blickbewegungsmessung im Cockpit und am Lotsenarbeitsplatz mit speziellen Auswertungsprogrammen hervorzuheben. Weiterhin sind für das Luftverkehrsmanagement maßgeschneiderte Befragungsmethoden im Einsatz.
Über die Querschnittsaufgaben hinaus sind aus der Abteilung auch eigene Konzepte wie die Remote Tower Operations hervorgegangen. Generell gilt es, gleichermaßen einer Verbesserung der individuellen Mensch/Maschine-Kooperation sowie der Kooperation zwischen den bord- und bodenseitigen Systemen bzw. den darin eingebundenen Menschen Rechnung zu tragen.
Ein weiteres Arbeitsgebiet stellt die Modellierung von Piloten- und Lotsenarbeit dar. Zunehmend in den Mittelpunkt rückt im Bereich Safety die Gewährleistung von (funktional) sicherem Verhalten in kritischen Ausnahmesituationen.