Vom 7. bis 9. März 2017 kamen Praktiker und Entwickler aus dem Bereich Luftverkehrsmanagement zum World ATM Congress in Madrid zusammen. Das DLR-Institut für Flugführung zeigte als Aussteller in diesem Jahr, wie sich große, unbemannte Luftfahrzeuge schrittweise in das vorhandene Luftverkehrssystem integrieren lassen.
DLR-Exponat zu unbemannten Luftfahrzeugen
Das DLR-Institut für Flugführung präsentierte den Fachbesuchern einen umfangreichen Versuchsaufbau, bestehend aus einer Bodenkontrollstation für unbemannte Luftfahrtsysteme und einem neuartigem Lotsenarbeitsplatz. Anhand dieser Kombination wurde ein Forschungskonzept vorgestellt, welches die schrittweise Integration insbesondere großer unbemannter Luftfahrzeuge ermöglicht, ohne den bemannten Luftverkehr zu beeinträchtigen. Das Konzept setzt einerseits auf besondere Luftverkehrsprozeduren und andererseits auf eine Flugsicherung, welche für Drohnen ohne die heute gängige Unterteilung des Luftraums in Sektoren auskommt. Die Besucher, unter ihnen Lotsen und Piloten aus aller Welt, hatten die Gelegenheit, den Prototypen direkt auszuprobieren und das Konzept mit ihrer Praxiserfahrungen zu diskutieren. Auch dabei war Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr, die die Gelegenheit nutzte, sich am Stand über die DLR-Forschungsarbeit in dem Bereich zu informieren.
NLR-Exponat zum Einfluss des Faktors Mensch
Ein Exponat zum Thema „Fernüberwachung von Flughäfen“ zeigte das niederländische NLR, mit dem das DLR auf dem Kongress traditionell gemeinsam auftritt. Das Konzept der Fernüberwachung mittels hochentwickelter Kamera- und Anzeigesysteme ist insbesondere für die Flugsicherung kleiner Flughäfen mit wenig Verkehr interessant. Das NLR konzentrierte sich mit seinem Exponat zur Fernüberwachung auf den Einfluss des Faktors Mensch, um diese neuen Technologien effizient und sicher einzuführen. Das DLR-Institut für Flugführung als Miterfinder des Konzepts der Flughafen-Fernüberwachung arbeitet seit vielen Jahren intensiv an dessen Grundlagen und seiner Einführung in den operationellen Betrieb.
Innovationspreis an Projekt mit DLR Beteiligung verliehen
Im Rahmen des Kongresses verlieh das EU-Programm „Single European Sky ATM Research“ (SESAR), die zentrale Forschungsinitiative der EU im Bereich Luftverkehrsmanagement, am 7. März die „Single European Sky Awards“ an fünf Projekte. Im Bereich “Innovation-Technology” überreichte Violeta Bulc den Preis an das Projekt „Augmented Approaches to Land“ (AAL). Das DLR-Institut für Flugführung war an dem im Oktober 2016 abgeschlossenen Projekt beteiligt. In AAL führten Partner aus verschiedenen europäischen Ländern Flugversuche zu neuen, auf satelliten- und bodengestützte Prozeduren für Präzisionsanflüge durch, die die Kapazität von Flughäfen erhöhen und den Umwelteintrag verringern helfen sollen.