2015 beginnt die Förderung einer neuen wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe, die das Thema der Vorhersage von Störungen in der Ionosphäre aufgrund von Weltraumwetterereignissen bearbeiten wird. Die vom DLR Vorstand geförderte Gruppe „Ionosphärische Störungsvorhersage“ entsteht durch die Initiative und Expertise von Claudia Borries und wird von ihr geleitet.
Die Funktionstüchtigkeit moderner Kommunikations- Navigations- und Fernerkundungssysteme kann empfindlich durch Störungen in der Ionosphäre eingeschränkt werden. Die stärksten Störungen in der Ionosphäre werden durch Weltraumwetterereignisse (bspw. Koronale Massenauswürfe) verursacht. Wegen der Komplexität des Weltraumwetters und der Unberechenbarkeit solarer Prozesse ist die Vorhersage der damit verbundenen ionosphärischen Störungen eine extrem hohe Herausforderung der sich insbesondere in Europa bisher niemand nachhaltig gestellt hat.
Diese Aufgabenstellung wird von der Nachwuchsgruppe „Ionosphärische Störungsvorhersage“ bearbeitet. Empirische Analysen und Erkenntnisse aus physikalischer Modellierung sollen in einem Störungsmodell für den Gesamtelektronengehalt (TEC) verbunden werden. Diese Kombination der Analysen ist neu, weil erst seit Kurzem die entsprechenden Anforderungen an das Datenvolumen und die Präzision der physikalischen Modelle erfüllt sind.
Den Grundstein zum Erfolg legen langjähriges Fachwissen sowie eine über Jahre gewachsene und bis heute aktuell gehaltene Datenbasis am DLR. Derzeit bietet sich darüber hinaus eine einmalige Gelegenheit für die Erstellung einer professionellen Vorhersage ionosphärischer Störungen durch die enge Zusammenarbeit mit dem weltweit führenden Vorhersagezentrum (Space Weather and Prediction Center - SWPC). Zudem kann Claudia Borries angesichts ihrer bisherigen international anerkannten wissenschaftlichen Arbeiten und ihrer umfangreichen Erfahrungen in verschiedenen Projekten die besten Voraussetzungen vorweisen, um diese anspruchsvolle wissenschaftlich bedeutende Arbeit als Leiterin der Nachwuchsgruppe zu bewältigen.