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Senkrechte Draufsicht auf Orcus Patera



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Senkrechte Draufsicht auf Orcus Patera
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Der senkrecht auf die Marsoberfläche gerichtete Nadirkanal liefert die höchste Auflösung des Kamerasystems HRSC (High Resolution Stereo Camera) auf der ESA-Raumsonde Mars Express. Während der Orbits 2216 und 2238 (5. beziehungsweise 11. Oktober 2005) befand sich Mars Express etwa 600 Kilometer über dem Marsäquator und nahm die Struktur Orcus Patera in zwei Bildstreifen auf, bei denen die beste Bildauflösung etwa 30 Meter pro Bildpunkt betrug. Norden ist in der Darstellung rechts.

Die hohe Auflösung ermöglicht die detaillierte Betrachtung von kleinen Strukturen in dieser merkwürdigen Depression. Die Ränder von Orcus Patera werden von einigen markanten Gräben durchschnitten, die auf Dehnungsspannungen in der Marskruste zurückzuführen sind; auch im Inneren von Orcus Patera sind einige kleinere Dehnungsgräben zu sehen, was darauf hindeutet, dass die tektonischen Spannungen über einen längeren Zeitraum bestanden.

In der näheren, zum Teil stark zerklüfteten und von Kratern übersäten Umgebung von Orcus Patera sind Fließstrukturen zu erkennen, die ein Hinweis darauf sein könnten, dass in Hohlräumen unter der Marsoberfläche Eis oder Wasser vorhanden gewesen sein könnte, das zeitweise mobilisiert wurde. Es könnte sich aber auch um vulkanisches Material handeln, das über die Oberfläche floss. Der lobenförmige Auswurf um zwei markante Einschlagkrater in der nördlichen (rechten) Bildhälfte deutet ebenfalls darauf hin, dass in einer gewissen Tiefe der Ablagerungen im Orcus Patera-Becken wasserhaltige Schichten existierten.
Quelle: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum).
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