Eine der interessantesten Studien war die von der NASA in Auftrag gegebene CO2-Studie. Für den Betrieb einer bemannten Raumstation ist die Eliminierung von Kohlendioxid aus der Kabinenatmosphäre von größter Wichtigkeit. Dies wird erreicht durch ein Life-Support-System (LSS), in dessen Gaskreislauf das CO2 auf chemischem Wege gebunden wird. Das CO2 wird von der Besatzung ausgeatmet und würde sich ohne Elimination in der geschlossenen Atmosphäre anreichern, was zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Eine solche Regeneration der Raumluft benötigt aber Energie und Verbrauchsmaterial. Zur Schonung der knappen Ressourcen sollte der CO2-Spiegel möglichst hoch liegen. Andererseits wäre für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Besatzung ein möglichst niedriger Wert wie auf der Erde optimal.
Unterschiedliche CO2-Spiegel:
0.05 % >
0.5 % >
0.3 bis 1.5 %, lower technical limit 0.1%
Für technische Systeme (z.B. U-Boote oder Gebäude) wurden Konzentrationen zwischen 0.1 % und 3 % CO2 untersucht. Bei Raumflügen diskutiert man über Werte zwischen 0.3 % und 1.5 %. Um für zukünftige Missionen mehr Informationen zur Leistungsfähigkeit von Menschen bei diesen CO2-Werten zu gewinnen, haben NASA/ESA beim DLR eine internationale Bodenstudie (verschiedene Wissenschaftlergruppen mit unterschiedlichen z.B. kardiologische, atemphysiologische, psychologische, motorische, mentale Fragestellungen) bei 0.7 % und 1.2 % in Auftrag gegeben.
Obwohl physiologische Reaktionen erkennbar waren, konnten keine signifikanten Änderungen der Leistungsfähigkeit beobachtet werden. Bei einem CO2-Spiegel von 1.2 % ist Raumfahrt also ohne Sicherheitsbedenken möglich. Andererseits muss aber bei lebenswissenschaftlichen Experimenten der CO2-Spiegel so niedrig gehalten werden, dass ein Vergleich mit irdischen Laborergebnissen möglich ist.
Sämtliche Experimente fanden im Barokammerkomplex "TITAN" statt, wo gute Voraussetzungen für die Messung des Einflusses von verschiedenen Gasmischungen und/oder Isolation auf physiologische und psychologische Parameter gegeben sind.