COSMA – Community Oriented Solutions to Minimise Aircraft noise Annoyance
COSMA ist ein von der Europäischen Kommission im Rahmen des Seventh Framework- Programs gefördertes Projekt. 22 Partner aus Industrie und Forschung aus 10 europäischen Ländern sind in das Projekt involviert.
Was sind die Ziele von COSMA?
Zunächst ist es das Ziel von COSMA, ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von Fluglärm auf Anwohner im Umfeld von Flughäfen zu erlangen. Darauf aufbauend sollen Modelle entwickelt werden, die es erlauben, diese Auswirkungen nicht nur aktuell zu beschreiben sondern auch für zukünftige Entwicklungen im Flugverkehr vorherzusagen. Schlussendlich sollen in COSMA sowohl für das Design von Flugzeugen als auch für die Durchführung von Flugmanövern Richtlinien und Methoden definiert werden, welche die Fluglärmbelästigung im Umfeld eines Flughafens reduzieren können.
Warum ist COSMA so wichtig?
In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche Studien zur Fluglärmbelästigung durchgeführt, die jedoch bis dato neue Entwicklungen im Flugverkehr außer Acht ließen und daher einer Aktualisierung bedürfen. Beispielsweise sind Flugzeuge in den letzten Jahren immer leiser geworden, während die Zahl der Flugereignisse jedoch stetig zunimmt. Die Belastung durch Fluglärm im Umfeld von Flughäfen ist in ihrer Struktur völlig anders als noch vor 20 oder 30 Jahren – also dem Zeitraum, auf den sich die meisten früheren Fluglärmstudien beziehen. Ebenso haben sich die Geräuscheigenschaften moderner Flugzeugtypen deutlich verändert.
Daneben sind erst jetzt Technologien verfügbar, mit denen eine realistische Simulation von zukünftigen Überfluggeräuschen in Laboruntersuchungen möglich wird.
Was sind die Aufgaben des DLR in COSMA?
Die Abteilung Flugphysiologie des DLR hat die Leitung des Arbeitspakets 2 inne (“Annoyance Examinations” – Untersuchungen zur Belästigung) und ist damit für die Koordination der Telefon- und Feldstudien, Laboruntersuchungen sowie den sogenannten Sound Synthesis Machine-Studien verantwortlich, die von den Mitgliedsinstituten des Arbeitspaketes durchgeführt werden. Daneben werden am DLR selbst (Teile der) Studien geplant, durchgeführt und ausgewertet.
Telefon- und Feldstudien
Die Telefon- und Feldstudien untersuchen den aktuellen Grad der Belästigung durch derzeitig vorherrschenden Flugverkehr sowie die Entstehung und Ursachen der Fluglärmbelästigung.
Die Studien werden gleichzeitig an den Flughäfen in London Heathrow, Köln/Bonn und Stockholm Arlanda durchgeführt. In jedem der drei Gebiete werden mehr als 1200 Telefoninterviews geführt. Der Telefonstudie folgt eine viertägige Feldstudie zu Hause bei 50 Probanden, während kontinuierlich der Schalldruckpegel – ein Maß dafür, wie laut der Fluglärm ist – gemessen wird.
Laborstudien
Die Laborstudien werden durchgeführt, um eine Beurteilung von optimierten gegenüber derzeitigen Flugszenarien vornehmen zu können. Im Labor werden akustische Eigenschaften variiert, während andere Umwelteinflüsse konstant bleiben. Die Versuchsteilnehmer hören unterschiedliche Flugszenarien und sollen gleichzeitig Tätigkeiten ausführen, die auch für das das Umfeld zu Hause typisch sind (z.B. sich konzentrieren, Zeitschriften lesen, etc.).
Interaktive Sound Synthesis Machine-Studien
Um zukünftige Flugszenarien für die Laborstudien zu erzeugen, werden Anhaltspunkte dafür benötigt, wie die Fluggeräusche der Zukunft optimiert werden könnten. Durch die sogenannte Sound Synthesis Machine haben die Versuchsteilnehmer die Möglichkeit, sich ausgewählte Geräuschkomponenten anzuhören und sie im Rahmen technischer Grenzen zu modifizieren. Ziel ist es, subjektiv verbesserte Zielgeräusche zu erzeugen, die technisch auch umsetzbar sind.
Projektzeitraum: 01.06.2011 – 31.03.2013
Offizielle Projektwebsite (Englisch): http://fp7-cosma.eu/