Öko-Strom rund um die Uhr …

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Wenn die Sonne scheint, erzeugt ein Solarkraftwerk umweltfreundlichen Strom – so viel ist klar. Was aber passiert nachts? Schließlich benötigen die angeschlossenen Haushalte ja auch dann Elektrizität.

DLR-Mitarbeiterin Miriam Ebert prüft den „Receiver“ an der Spitze des Turms. Hier wird das Sonnenlicht von den Spiegeln gebündelt. Dabei entstehen Temperaturen von rund 800 Grad. Bild: DLR

6. September 2010 – Die Lösung: Nachts und auch bei Bewölkung wird der Strom einfach auf andere Weise produziert – zum Beispiel mit Bio-Diesel. Das Ganze nennen die Experten ein „Hybrid-Kraftwerk“. Und das DLR erprobt das alles jetzt zusammen mit anderen Partnern auf der großen Testanlage im spanischen Almería. Bei schönem Wetter werfen da tagsüber viele Spiegel das Sonnenlicht auf die Spitze eines 60 Meter hohen Turms. Dort befindet sich der „Receiver“ – also wörtlich übersetzt der „Empfänger“. Er leitet die enorme Hitze – immerhin bis zu 800 Grad – über Rohre ins Innere des Kraftwerks, wo sie Wasser zum Verdampfen bringt. Der Dampf treibt dann über Turbinen die großen Generatoren an, die den Strom erzeugen. Und nachts oder auch bei Wolken wird eben etwa Bio-Sprit „zugefüttert“. So kann das Kraftwerk Tag und Nacht mit erneuerbaren Energien betrieben werden – „Öko-Strom“ rund um die Uhr.

Noch ist das Ganze ein Test – nur rund 50 Häuser bekommen den Öko-Strom geliefert. Doch wenn alles klappt, können in Zukunft umweltfreundliche Kraftwerke dieses Typs deutlich mehr Leistung erbringen.