Simuliertes Licht für Harry Potters Tarnkappe

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Haben Sonnenflecken Auswirkungen auf die Vereisung der Ostsee? Was hat ein PC-Programm mit Harry Potters Tarnkappe zu tun? Und wie können Roboter selbst lernen? Hier drei spannende Projekte – nein, nicht von Wissenschaftlern des DLR. Sondern von Jugendlichen! Sie haben für ihre faszinierenden Beiträge zu Jugend forscht Sonderpreise des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erhalten. Hier also die Preisträger und ihre Projekte!

Im Rahmen von „Jugend forscht" gab es auch Sonderpreise des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu vergeben. Bild: Jugend forscht

Sonne und Klima

Sie untersuchten, ob Sonnenflecken das Klima beeinflussen: Annika Scheben, Sven Ehlers und Tim Oldörp. Bild: Jugend forscht

06. Juni 2011 – Was hat die Ostsee mit Sonnenflecken zu tun? Nun, es könnte sein, dass das Klima auf der Erde mit dem Zyklus der Sonnenflecken zusammenhängt, die im Zeitraum von elf Jahren bekanntlich zu- und dann wieder abnehmen. Und vielleicht lässt sich das ja am Beispiel der Vereisung der Ostsee untersuchen. Das dachten sich jedenfalls drei Jugendliche von der Werkstattschule in Rostock: Annika Scheben, Sven Ehlers und Tim Oldörp. Sie wälzten historische Eiskarten seit den 1920er Jahren und verglichen dies mit der Zahl der Sonnenflecken in den entsprechenden Zeiten. Ihr Resultat: In Jahren, in denen sich auf der Sonne nur wenige Flecken zeigten, gab es besonders viel Eis auf der Ostsee. Demnach scheint die Sonnenaktivität einen Einfluss auf das Klima zu haben. Nun hoffen die drei Jungforscher, Eiswinter künftig genauer vorhersagen zu können. Für die Arbeit gab es den DLR-Sonderpreis Luft- und Raumfahrt.

Simuliertes Licht

Die beiden Software-Experten aus Erfurt: Vincent Knyrim und Erik Schultheis. Bild: Jugend forscht

Vincent Knyrim und Erik Schultheis vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt sind „Simulanten“! Nicht was ihr denkt! Nein, im allerbesten Sinne! Sie können Licht simulieren – und zwar mit ihrem Computergrafik-Programm LyskY. Damit lässt sich die Lichtausbreitung im Rechner naturgetreu nachbilden – einschließlich Spiegelungen, Lichtbrechungen und Unschärfen. Das von den Schülern selbst entwickelte Programm kann nicht nur alltägliche Lichtverhältnisse nachstellen, sondern auch „exotische“ Situationen. So lässt sich selbst der Lichtweg durch Materialien mit negativem Brechungsindex simulieren. Wem das nichts sagt: Diese noch junge Stoffklasse ist in der Physik gerade ziemlich angesagt! Und wenn wir euch verraten, worum es dabei geht, werdet ihr auch gleich verstehen, warum: Es könnte nämlich eines Tages für Tarnkappen à la Harry Potter taugen. Das DLR belohnt die Arbeit mit dem Sonderpreis Informationstechnik.

Schlauer Roboter

Sie programmierten einen selbstlernenden Roboter: Jagdip Kang, Lukas Schuchard und Johann Skatulla. Bild: Jugend forscht

Was ein „genetisch-algorithmisch erlerntes Selbstbild“ ist, wisst ihr doch alle, oder? Nein? Dann fragt mal Jagdip Kang, Lukas Schuchard und Johann Skatulla. Die drei kommen ebenfalls aus Erfurt – Zufall oder tolle Schule dort, das Albert-Schweitzer-Gymnasium? Irgendwie scheint ihr da gut drauf zu sein! In jedem Fall haben die drei Schüler einen ganz besonderen Roboter entwickelt: Er lernt seine Gestalt und seine Bewegungsmöglichkeiten durch zufällige Versuche selbst kennen, erweitert dabei permanent seine Möglichkeiten und kann am Ende selbsttätig zu einem Ziel fahren. Selbst aus Fehlern lernen! Super! Wenn man das doch auch von so manchen Mitmenschen sagen könnte! Nein, Spaß beiseite und ganz im Gegenteil: Der Roboter orientiert sich sogar an der Evolution. Fast schon etwas unheimlich – und vielleicht eines Tages sogar der richtige Kandidat für eine Erkundungsfahrt auf dem Mars! Das DLR würdigt die Arbeit mit dem Sonderpreis Robotik.

Jeder DLR-Sonderpreis ist mit 1.000 Euro dotiert – was wieder mal beweist: Sich engagieren bringt nicht nur Spaß, sondern manchmal auch Geld …