In den Genuss eines seltenen Naturschauspiels kamen die Astronauten der ISS am Montag, 26. Januar 2009. Von der Raumstation aus konnten sie eine Sonnenfinsternis aus einer ungewöhnlichen Perspektive erleben, zweimal durch den Schattenwurf des Mondes fliegen und dabei aussergewöhnliche Fotoaufnahmen machen.
Wie Dr. Bernd von Kuhlmann, promovierter Astrophysiker und Flugdirektor für das Columbus-Modul am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen erklärte, ist eine Sonnenfinsternis ein nicht alltägliches Ereignis, bei dem sich der Mond zwischen die Sonne und die Erde schiebt und so einen Schatten auf unseren Planeten wirft. „Von der Erde aus gesehen wird die Sonne in bestimmten Regionen verdunkelt, sie wird nicht total verschwinden. Unsere Astronauten auf der Raumstation dagegen werden einen gespenstischen schwarzen Flecken auf der Erdoberfläche sehen“.
Die Sonnenfinsternis war in Europa selbst nicht sichtbar, nur im südlichen Afrika, in Südostasien, Australien und der Antarktis konnte das Schauspiel beobachtet werden. Prashant Shukla und Mishbahur Rehmann-Saad, beide Columbus-Flight Controller und gebürtige Inder, waren nicht traurig, dass sie nicht daheim in Indien die Sonnenfinsternis beobachten konnten. „Die Bilder und Videos, die wir über Funk von der ISS bekommen haben, waren spektakulär. Und unsere Grossmütter wissen nun nicht, dass wir die Sonnenfinsternis doch gesehen haben – in Indien verheisst das Unglück und als Kinder sind wir dafür geschimpft worden.“