Der wichtigste Moment der 15A-Space Shuttle-Mission für die europäische Wissenschaftsgemeinde fand nachts statt. In den späten Abendstunden des 19. März 2009 transportierte der Astronaut Koichi Wakata vorsichtig die Protein Crystallisation Diagnostic Facility (PCDF) aus der „Discovery“ an ihren letztendlichen Bestimmungsort im Columbus-Modul.
Während außerhalb der Raumstation der Weltraumspaziergang zur Installation der letzten Solarpanels die ganze Aufmerksamkeit des Houstoner Kontrollzentrums erforderte, war das Kontrollteam in Oberpfaffenhofen ganz auf das Kristallationsexperiment fixiert. „Das Experiment überlebt ohne Strom und Kühlung nur kurze Zeit. Wir mussten auf alle Eventualitäten vorbereitet sein“, erläutert Celine Schöne, die monatelange Vorarbeit für die Installation des Geräts geleistet hatte. Auch der leitende Columbus-Flugdirektor der Mission, German Zöschinger, zeigte sich zufrieden: „Das Zusammenspiel zwischen der ISS-Besatzung und unserem Team hier hat wunderbar funktioniert.“
Das PCDF-Experiment läuft nach seiner Installation in Columbus vom Boden her ferngesteuert ab und erforscht die Entstehung und das Wachstum von biologischen Makromolekülkristallen unter Schwerelosigkeitsbedingung. Die Forscher können den Prozess über Kamerabilder und interferometrische Methoden verfolgen.