Aufregende Nächte erlebten die Astronauten der Space Shuttle Mission STS-129 auf der Internationalen Raumstation ISS. Gleich an zwei Tagen hintereinander wurden sie durch einen Fehlalarm des erst vor kurzem neu angefügten russischen Moduls geweckt, der auf einen plötzlichen Druckabfall in der Station hinwies. Die Kontrollzentren konnten den Notfall zwar schnell als Fehler identifizieren, dennoch dauerte es jeweils bis in die Morgenstunden des darauf folgenden Tages, bis die ISS wieder zurück in ihren Normalzustand konfiguriert werden konnte. Gustav Öffenberger, diensthabender Flugdirektor am Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen beschreibt die Schwierigkeiten: "Als Folge des Notfalls wurde die gesamte Luftzirkulation in der ISS sofort automatisch heruntergefahren. Dies verursachte dann einen weiteren Fehlalarm eines Rauchmelders im Columbus-Modul, so dass dann auch wir plötzlich alle Hände voll zu tun hatten."
Die nächtliche Störung war insofern folgenreich, als dass tags darauf ein Weltraumausstieg auf der Tagesordnung stand, während dessen eine Außenantenne am Columbus-Modul installiert werden sollte. Um den Astronauten trotz des Alarms in der Nacht ausreichend Erholung für den anstrengenden Außenbordeinsatz zu gewähren, überarbeiteten die Kontrollzentren den Zeitplan, um die Schlafzeit für die Besatzung zu verlängern.
So konnte der Weltraumausstieg dann am 21.11.09 auch ohne größere Probleme durchgeführt und die Antenne am europäischen Modul installiert werden. Diese soll in Zukunft helfen, den Schiffsverkehr auf den Weltmeeren besser zu überwachen, zunächst jedoch nur als Versuchsanlage. Sollte sich das Konzept als erfolgreich erweisen, so könnte das System die Schifffahrt sicherer machen und wäre damit ein neues Beispiel für den großen Nutzen der Raumfahrt für Anwendungen auf der Erde.