Am diesjährigen Tag der offenen Tür am DLR Oberpfaffenhofen gab es erstmals ein Mini-Kontrollzentrum zum Anfassen mit Einblick in die echte Kommandierung eines Satelliten. Die Besucher konnten unter Anleitung eine Kommandoabfolge zur Steuerung eines Satellitenmodells programmieren. Das Satellitenmodell hat dann zeitgesteuert ein Selfie vom Besucher„geschossen“ und an den PC übermittelt - in Anlehnung an tatsächliche Aufgaben von Satelliten im niedrigen Erdorbit - die Erstellung von Erdaufnahmen mit anschließender Übertragung an das Kontrollzentrum.
Die dabei eingesetzte Software zum bequemen und einfachen Erstellen und Ausführen einer Kommandoabfolge, einer sog. „Flugprozedur“ heisst ProToS – „Procedure Tool Suite“ – eine Eigenentwicklung des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums. Mit dieser Software hat man ein effizientes und intuitives Werkzeug zur Automatisierung von Abläufen im Betrieb von Satelliten an der Hand.
Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum entwickelt in internationaler Zusammenarbeit von DLR, CNES, ESA und NASA die neuesten wegweisenden Standards (CCSDS). Unter anderen tragen die sogenannten „Mission Operations Services“ zur besseren Vernetzung von Betriebsabläufen im Weltraum und am Boden bei.
Einer der innovativen, standardisierten Dienste, der den Austausch von Telemetrie und Kommandos, und somit das Herzstück eines Missionskontrollsystems betrifft („Monitoring and Control“), wurden auch in unserem Mini-Kontrollzentrum auf dem Satellitenmodell und in der Software eingesetzt. Diese können problemlos 1:1 auf andere Modelle, Simulationen oder echte Satelliten übertragen werden. Ein Satellit kann auch problemlos über verschiedene Orte verteilt kommandiert werden.
Mit dem Minikontrollzentrum ist es gelungen, den Besuchern das Arbeiten in einem Satellitenkontrollzentrum und dessen komplexe Zusammenhänge verständlich und intuitiv zu zeigen.