Vom 15. Juli bis zum 2. August 2013 hat SOFIA, das fliegende Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie von DLR und NASA, erstmalig Objekte auf der Südhalbkugel ins Visir genommen. In den drei Wochen, in denen das Observatorium am Flughafen Christchurch in Neuseeland stationiert war, haben deutsche und amerikanische Wissenschafttler unter anderem die Magellanschen Wolken untersucht. Am Nachmittag des zweiten Missions-Tages erstrahlte ein Regenbogen über der fliegenden Sternwarte.
Quelle: DLR (CC BY-NC-ND 3.0).
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Am 15. Juli 2013 um 12:11 Uhr Ortszeit landet die Boeing 747SP sicher in Christchurch. Die Flugzeugcrew, Techniker und Wissenschaftler haben SOFIA auf ihrem Flug vom Heimatstandort in Palmdale, Kalifornien, begleitet.
Über die Rollbahn steuert SOFIA langsam auf ihre Parkposition vor den Hangars des US Antarctic Programs zu.
Im Bauch des Flugzeugs sind die Arbeitsplätze für die Wissenschaftler sowie die gewaltige Mechanik des Teleskops (runde blaue Struktur oben Mitte) untergebracht.
Ein Kiwi, das Nationaltier von Neuseeland, hat es an Bord von SOFIA geschafft. Er wacht hier über die Instrumentkonsolen der Forscher.
Das Instrument GREAT (German Receiver for Astronomy at Terahertz Frequencies) ermöglicht Beobachtungen im Ferninfrarot-Bereich. Das Gerät (metallfarbene rechteckige Konstruktion rechts im Bild)wurde in Deutschland entwickelt und gebaut.
Ein wahres Wunderwerk der Ingenieurskunst sind Mechanik und Elektronik für das 2,5-Meter-Teleskop. Die Telekopschüssel selbst befindet sich in einem hermetisch abgeschlossenen Raum im hintern Teil des Flugzeugs. Ihre Luke wird erst während des Fluge geöffnet.
Journalisten von Funk, Fernsehen und Presse sowie Mitarbeiter des US Antarctic Programs besichtigen das SOFIA-Observatorium.
Eric Becklin, Chefwissenschaftler von SOFIA (3. v. links, oberste Reihe), erläutert vor Ort die Forschungsarbeit, die mit dem fliegenden Observatorium betrieben wird.
Die Maintainance-Crew überprüft vor den Wissenschaftsflügen die Technik in der Boeing 747SP.
Vor der Halle des US Antarctic Programs wartet SOFIA auf den ersten Einsatz in Neuseeland.
Am Dienstag, 16. Juli 2013, endet der Tag am Flughafen von Christchurch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.
Damit das Instrument GREAT (German Receiver for Astronomy at Terahertz Frequencies) im vorgesehenen Infrarotbereich beobachten kann, muss der Sensor heruntergekühlt werden. Dies geschieht mit Hilfe von flüssigem Stickstoff und Helium. Beim Einfüllen muss Schutzkleidung getragen werden, um Verletzungen beim Umgang mit den eiskalten Substanzen zu vermeiden.
Nach der Befüllung des Instruments GREAT mit flüssigem Stickstoff und Helium haben sich die Gummis in den Anschlussdichtungen durch die Kälte zusammengezogen. Diese werden nun mit einem Föhn erwärmt, damit die Schläuche wieder herausgezogen werden können.
Am Morgen des 19. Juli 2013 landet SOFIA gegen 4:00 Uhr Ortszeit nach zehnstündigem Flug wieder am Flughafen von Christchurch. Der erste Wissenschaftsflug der Neuseeland-Mission war sehr erfolgreich, denn aufgrund des geringen Wasserdampfgehaltes in den hohen Schichten der Atmosphäre ließ sich der Ferninfrarot-Bereich besonders gut beobachten.
Routiniert steuern die Piloten das fliegende Observatorium über die eisigen Gewässer nördlich des Südpols.
Während des Fluges verfolgen die Wissenschaftler gebannt die Daten auf ihren Monitoren. Nach einer ersten Vorauswertung können sie die Ausrichtung des Teleskops bei Bedarf schnell korrigieren.