Viele pharmakologisch relevante Substanzen erzielen ihre Wirkung in Zellen und damit in Organismen dadurch, dass sie mit Rezeptoren in den Zellmembranen interagieren. Damit wird ihre Wirkung unter anderem vom physikalischen Zustand der Membran abhängig. In früheren Experimenten konnte bereits gezeigt werden, dass sich der physikalische Zustand von Membranen gravitationsabhängig ändert, sie werden z.B. bei Mikro-gravitation fluider. Es ist also anzunehmen, dass auch Rezeptor-Liganden-Wechselwirkungen gravitationsabhängig sind und sich daher die Effektivität der Wirksamkeit von Pharmaka, die auf der Bindung von Liganden an Rezeptoren basieren, verändert.
Die Gruppe der rezeptorabhängigen körpereigenen Zielmoleküle (Targets) ist die größte für alle am Markt befindlichen Pharmaka. Dies gilt auch für spätere länger dauernde bemannte Weltraummissionen.
Aus biologischer und pharmakologischer Sicht ist es sehr wichtig r zu wissen, ob nicht nur der physikalische Zustand von Membranen, sondern auch die Wirksamkeit von Pharmaka gravitationsabhängig ist.
Dies soll durch Messungen mit Membranfragementvesikeln, die unter anderem den nikotinischen Acetylcholinerezeptor als Modellrezeptor enthalten, mit fluorimetrischen Farbstoffen überprüft werden. Die erwarteten Ergebnisse werden unter anderem von großer Bedeutung für das Gebiet „Space-Pharmacology“ sein, aber auch für das generelle Verständnis der physikalischen Grundlagen von Rezeptor-Liganden-Bindungen