Europas Labormodul für die ISS Start: 7. Februar 2008
Columbus ist ein Mehrzwecklabor für multidisziplinäre Forschung unter Weltraumbedingungen in Materialwissenschaften, Lebenswissenschaften und Grundlagenphysik sowie für die Erprobung neuer Technologien. Neben Forschungseinrichtungen steht das Labor auch industriellen Anwendern für deren Forschung und Entwicklungsarbeiten zur Verfügung. Das Modul ist der wissenschaftliche Hauptarbeitsplatz der europäischen Astronauten.
Außerhalb des druckbeaufschlagten Labors bieten externe Plattformen Möglichkeiten für Experimente mit voller Exposition zum Weltraum und zur Beobachtung der Erde. Der operationelle Betrieb von Columbus wird vom europäischen Columbus-Kontrollzentrum innerhalb des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums des DLR in Oberpfaffenhofen bei München geleitet. Anfang Februar 2008 wurde das Columbus-Modul mit dem US-Space Shuttle Atlantis zur ISS gebracht. Dort wurde es mit Hilfe eines Roboterarms und unter Mitwirkung des deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel am Knotenelement-2 (Harmony) installiert.
Mit einer Länge von 6,9 Meter und einem Durchmesser 4,5 Metern bietet das Modul Raum für fünf System-Racks sowie zehn wissenschaftliche Nutzlasteinrichtungen für verschiedene Disziplinen. Die Systeme des Labors sind für eine Lebensdauer von mindestens fünfzehn Jahren ausgelegt. Zurzeit sind die folgenden wissenschaftlichen Einrichtungen installiert:
Die vier externen Aufnahmestrukturen für Experimente umfassen jeweils einen Nutzraum von 1,5 Kubikmetern. Externe Nutzlasten auf Columbus sind derzeit:
(* = Einrichtung wird von NASA betrieben.)
Hohe Beteiligung deutscher Firmen an der Entwicklung des Weltraumlabors
Als Hauptauftragnehmer der ESA für das Columbus-Raumsegment führte EADS Bremen (heute Airbus Defence & Space) ein Konsortium von 41 Unternehmen aus 14 Ländern an, welches für die Entwicklung, Fertigung und Tests verantwortlich war. Deutsche Firmen waren mit insgesamt zirka 40 Prozent an der Entwicklung beteiligt.