Früh am Morgen nehmen die Wissenschaftler ihre Arbeit an den Experimentanlagen auf. Heute läuft alles besonders konzentriert ab. Denn am Nachmittag findet die Sicherheitsüberprüfung statt, und da muss alles hundertprozentig korrekt aufgebaut sein. Hierbei entscheidet sich, ob ein Experiment mitfliegen darf oder nicht.
Um 10 Uhr beginnt eine Besprechung mit dem gesamten Parabelflug-Team. Morgen startet der A300 ZERO-G zur Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin, wo Medien und Öffentlichkeit eingeladen sind, sich vor Ort über die Forschung unter Schwerelosigkeit zu informieren.
Projektleiterin Frau Dr. Friedrich informiert die beteiligten Forscher über den geplanten Tagesablauf und die anstehenden Aufgaben. Wichtige Punkte werden sein: die Pressekonferenz im Airbus um 10:30 Uhr mit anschließender Führung durch das Forschungsflugzeug sowie die Besichtigung durch das ILA-Publikum von 13 bis 17 Uhr.
"Bitte beantworten Sie die Fragen der Journalisten in verständlichen Worten. Vermeiden Sie Fachbegriffe. Keiner weiß, was der vestibulo-okuläre Reflex ist. Sprechen Sie lieber vom Gleichgewichts- und Sehsinn", erinnert Frau Dr. Friedrich die Wissenschaftler. Abschließend wird noch die genaue Passagierliste abgesprochen, bevor sich die Teams wieder ihrer Technik zuwenden.
Sicherheitsüberprüfung der Forschungsanlagen
Kurz nach 14 Uhr beginnt die angekündigte Sicherheitsüberprüfung der Forschungsanlagen. Diese wird von einer Prüfkommission, dem Review Board, durchgeführt. Sie besteht aus dem Flugkapitän, der für den gesamten Airbus verantwortlich ist, dem Fliegerarzt, der sich um die gesundheitlichen Belange kümmert, und Fachingenieuren für Mechanik, Elektrik und Arbeitssicherheit. Außerdem nehmen Vertreter der DLR Raumfahrtmanagement und der Firma Novespace daran teil.
Die Wissenschaftler beantworten die Fragen der Prüfer zu ihren Experimenten und den Geräten. Im Anschluss widmet sich die Kommission der mechanischen Stabilität und der elektrischen Sicherheit der Anlagen.
Dabei wird sichergestellt, dass die Konstruktionen auch bei einer harten Landung nicht auseinander brechen. Zusätzlich wird die Funktion des Not-Aus-Schalters kontrolliert, der sich an jedem Experiment befindet.
Dieser stellt sicher, dass die Stromversorgung der Anlagen zu jedem Zeitpunkt abgeschaltet werden kann. Der Fliegerarzt prüft abschließend, ob alle Testpersonen schnell genug die Experimentanlagen verlassen und zu ihren Sitzen gelangen können. Dann ist es geschafft. Das Ergebnis des Safety-Visit: Alle Anlagen sind flugbereit.
Besichtigung des Airbus A300 ZERO-G
Am späten Nachmittag treffen Besucher zur Besichtigung des A300 ZERO-G ein. Rund 40 Interessierte nehmen in der Halle des Terminal West Platz. Aufmerksam folgen sie den Ausführungen von Frau Dr. Friedrich, die ihnen Einblicke in die Schwerelosigkeitsforschung gibt. Anhand von anschaulichen Beispielen erläutert sie die unterschiedlichen Fragestellungen aus Biologie, Humanphysiologie und Medizin, Physik und Materialforschung.
Anschließend zeigt sie den Besuchern die neue, 20-minütige Filmdokumentation des DLR. Diese veranschaulicht, wie ein Parabelflug im Einzelnen abläuft. Danach führt Frau Dr. Friedrich die Gäste in den Raum, in dem die Experimente vorbereitet werden. Ein bisschen chaotisch sieht es hier schon aus, aber das ist eben Wissenschaft "live". Dann folgt der Höhepunkt: die Besichtigung des Airbus mit den Forschungsanlagen. Hier erfahren die Besucher Näheres über die einzelnen Experimente. Besonders begehrt ist natürlich ein Blick ins Cockpit - und auch der wird gewährt. Dann heißt es Abschied nehmen, denn die Maschine muss für den morgigen Flug nach Berlin vorbereitet werden.