Vom 17. Bis 19. März 2010 veranstalten das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Deutsche GeoForschungsZentrum in Potsdam (GFZ) zusammen mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der italienischen Raumfahrtagentur ASI einen gemeinsamen Workshop zur hyperspektralen Fernerkundung mit dem Titel "Hyperspectral Workshop 2010 - from CHRIS/Proba to PRISMA & EnMAP and beyond" in Frascati, Italien.
Hyperspektralsensoren nehmen die von der Erdoberfläche reflektierte Sonneneinstrahlung durchgängig vom sichtbaren bis zum kurzwelligen Infrarotbereich des Lichtspektrums auf. Der wesentliche Fortschritt gegenüber bislang eingesetzten Multispektralsystemen besteht dabei in der einzigartigen Erkennung von Mineralen und Pflanzen-Pigmenten, die nur über die Aufzeichnung kontinuierlicher Spektren erreicht werden kann.
Etwa 200 Wissenschaftler nehmen an dem Workshop teil. Dort präsentieren sie neueste Forschungsergebnisse zur Analyse von Hyperspektraldaten der ESA-Mission CHRIS/Proba, die 2001 gestartet ist. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die hyperspektrale Erfassung von Küsten- und Binnengewässern. Außerdem diskutieren die Wissenschaftler Forschungskonzepte für die zurzeit in Bau befindlichen Hyperspektralmissionen PRISMA (Italien), die neben der Messung von Aerosolen (Schwebeteilchen) vor allem der Technologie-Erprobung dient und EnMAP aus Deutschland.
EnMAP ermöglicht eine neue Qualität von Umweltinformationen
Mit der ersten deutschen Hyperspektralmission EnMAP wird eine neue Ära in der Erdbeobachtung eingeläutet. Der Satellit soll im Jahr 2014 starten und wird Hyperspektraldaten in bisher aus dem Orbit unerreichter Qualität liefern. Das wesentliche Ziel der Mission ist es, global Ökosystemparameter zu beobachten und zu analysieren. Dies beinhaltet wissenschaftliche Untersuchungen von Böden und Gesteinen sowie Küsten- und Süßwasserbereichen. Im Vordergrund steht die Erfassung biophysikalischer und bio-, geo-chemischer Variablen in hoher spektraler und räumlicher Auflösung. Sie dienen als Eingangsdaten für verfeinerte Umwelt-Modelle und für ein besseres Verständnis von biosphärischen und geosphärischen Prozessen.